Stachelschwein – Kodebuchstabe S: Niederlande @ 1940 #6

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Die Kazemat 95 S hatten wir ja neulich schon mal exemplarisch beleuchtet. Die Bunker der holländischen Verteidigungslinien haben nach all den Jahren auch so manchen Modellbauer inspiriert, mal eines der Bauwerke im Modell nachzubauen.

Stachelschwein – Kodebuchstabe S

In den Niederlanden wurden in den Jahren vor 1940 verschiedene Bunkertypen verbaut.

  • Stachelschwein (Kodebuchstabe S)
    Das Stachelschwein zeichnete sich durch seine recht kompakte Bauweise aus. Drei Schießscharten ermöglichten die Verteidigung mit einem Maschinengewehr. Das Titelfoto zeigt ein solches Stachelschwein, allerdings ohne die namensgebenden Stahlteile, welche üblicherweise aus dem Beton des Korpus herausragten.

    Die Stahlteile wurden vorwiegend dazu benutzt, Tarnnetze und anderes Material an den Bunkern zu befestigen. Wie man in unserem Artikel zur Kazemat 95 S nachlesen kann, wurden einige der Bunker dieses Typs sogar durch das Anbringen von Außenverkleidungen als Zivilgebäude getarnt. Wie man auch weiß, hat dies den Nutzen und die Lebensdauer der Bunker nicht wirklich erhöht. Die Bunker der Verteidigungslinien wurden teils durch deutsche Spione aufgeklärt. Auch konnten die Bunker von den holländischen Truppen durch die zahlreichen Öffnungen und den zu geringen Schussbereich nur sehr schlecht verteidigt werden.

  • Betonkasematte (Kodebuchstabe B)
    Die Betonkasematte unterscheidet sich von dem Stachelschwein durch die Möglichkeit, mit der Bewaffnung stärker das flankierende Gefechtsfeld bestreichen zu können.
  • Gußstahlkasematte (Kodebuchstabe G)
    Die Gußstahlkasematte wiederum diente vorzugsweise der Beobachtung des Gefechtsfelds. Sie besaß zum Schutz des Beobachters eine Panzerkuppel aus Gußstahl. Die Gußstahlkasematte war mit einem Maschinengewehr zu ihrer Verteidigung ausgerüstet.

Der Wert der drei Bunkertypen für die Verteidigung war, wie wir bereits in den vergangenen Artikeln unserer kleinen Niederlande-Serie lesen konnten, eher gering. Auch der Beobachtungsbunker konnte nur bedingt bestimmungsgemäß eingesetzt werden. Die Kommunikation mit anderen Einheiten gestaltete sich als schwierig. Die niederländische Armee war nur zu einem geringen Teil mit Funkgeräten ausgestattet. Meist basierte die Übermittlung von Informationen auf der Nutzung von Feldfernsprechern, deren Kabel jedoch oftmals überirdisch verlegt waren.

Von den drei Bunkertypen wurden insgesamt (mit jenen der Grebbe-Linie) 357 Stachelschweine, 223 Gußstahlkasematten und 64 Betonkasematten verbaut. Der Abstand zwischen den Bunkern betrug meist 250m.

Das Diorama

Das Diorama hat FrankM vor einigen Jahren – genauer: 2009 – auf der Euromodellexpo in Heiden fotografiert. Es zeigt einen deutschen Panzer I oberhalb einem Stachelschwein. Der Bunker ist wie oft anzutreffen in den Damm hineingebaut.

Das Diorama zeigt einen Panzer I auf dem Damm hinter dem Stachelschwein. Ob dies so historisch korrekt ist, kann man bezweifeln. Die Bunker des Typs Sta chelschwein wurden tatsächlich oft in die Böschung von Dämmen hineingebaut. Allerdings waren die Dämme selten breit genug, einen Kampfpanzer I aufzunehmen.

Das Diorama zeigt einen Panzer I auf dem Damm hinter dem Stachelschwein. Ob dies so historisch korrekt ist, kann man bezweifeln. Die Bunker des Typs Stachelschwein wurden tatsächlich oft in die Böschung von Dämmen hineingebaut. Allerdings waren die Dämme selten breit genug, einen Kampfpanzer I aufzunehmen.

Soviel für heute aus dem Holland des Jahres 1940.

Sturmi


Bildnachweis: © FrankM

Über den Autor

Sturmi ist passionierter Dioramen- und Modellbauer und Table-Top-Spieler. Seinen Einstieg fand er über das frühere Spielsystem "Behind-Omaha" von Samy, aktuell spielt er "Poor Bloody Infantry/PBI", "Geile Scheiße", "DBMM", "ARMATI", "SAGA" und "Bolt Action"

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