Adam Balz von der Eisenbahn-Ersatz-Batterie 800

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Also auf den Fotos hat Adam Balz ein verschmitztes Grinsen auf den Lippen oder einen Kippen im Mundwinkel. Die übrigen Kameraden links und rechts von ihm scheinen sich mit ihm gut zu verstehen. Im Hintergrund sieht man ein mächtiges Eisenbahngeschütz und wie man erfahren kann, befindet man sich allhier in Rügenwalde, bei der Eisenbahn-Ersatz-Batterie 800 .

Was der Herr Adam Balz so bei der Eisenbahn-Ersatz-Batterie 800 treibt

Adam Balz ist hier der Mittlere der drei Jungs von der Eisenbahn-Ersatz-Batterie 800

Adam Balz ist hier der Mittlere der drei Jungs von der Eisenbahn-Ersatz-Batterie 800

Was verschlägt denn den Sturmi zur Eisenbahn-Ersatz-Batterie 800? Okay, mit der Artillerie hat er es ja ein wenig. Aber gleich die ganz großen Wummen? Es ist natürlich kein Zufall und ich will das Geheimnis auch sogleich lüften. Es sind Fotos, welche der XENA gefunden und dem Sturmi gewhatsappt hat. Beim Betrachten kommt man ins Sinnieren und man erkennt dann plötzlich ein paar Geschichten hinter den Bildern. Wie es sicherlich war. Wie es sicherlich gewesen sein könnte.

Was tatsächlich war, weiß XENA zum Teil, denn Adam Balz ist kein geringerer als sein Großvater, der dort oben Dienst schob. Ja, da weiß man dann doch schon ein bisle was zu verzählen. Alles geben wir hier nicht wieder, aber anschauen wollte ich mir die Eisenbahn-Ersatz-Batterie 800 dann doch mal. Nachfolgend meine Rechercheergebnisse.

Die Eisenbahn-Ersatz-Batterie 800 hat schon beeindruckende Bilder zu bieten. Hier zwei Feuerstellungen, wobei man in der rechten ein fettes Eisenbahngeschütz sehen kann. Da kriegt man Lust, sich nen Bausatz "Trumpeter 00207" vom Eisenbahngeschütz Leopold 280mm K5 (E) zuzulegen.

Die Eisenbahn-Ersatz-Batterie 800 hat schon beeindruckende Bilder zu bieten. Hier zwei Feuerstellungen, wobei man in der rechten ein fettes Eisenbahngeschütz sehen kann. Da kriegt man Lust, sich nen Bausatz „Trumpeter 00207“ vom Eisenbahngeschütz Leopold 280mm K5 (E) zuzulegen.

Mal für ne Woche bei der Eisenbahn-Ersatz-Batterie 800 Dienst zu schieben... Die fette Wumme weiß zu gefallen. Der Trumpeter Bausatz vom Eisenbahngeschütz Leopold 280mm K5 (E) ist fast schon geordert. Von HobbyBoss jibbet dat Dingen in 1:72 für 36 Tacken...

Mal für ne Woche bei der Eisenbahn-Ersatz-Batterie 800 Dienst zu schieben… Die fette Wumme weiß zu gefallen. Der Trumpeter Bausatz vom Eisenbahngeschütz Leopold 280mm K5 (E) ist fast schon geordert. Von HobbyBoss jibbet dat Dingen in 1:72 für 36 Tacken…

Nachgeschaut und nachgelesen

Im Internet gibts ja fast alles an Wissen, so auch einige Fragmente zu besagter Batterie. Sie gehörte zur Artillerie-Ersatz-Abteilung 100, der späteren Lehr- und Ersatz-Abteilung für Eisenbahnartillerie 100.

Am 24. September 1939 wurde in Rügenwalde an der Ostsee die Eisenbahn-Ersatz-Batterie 800 aufgestellt. Sie war sodann die Keimzelle der Artillerie-Ersatz-Abteilung 100, zu der sie am 31. Dezember 1939 als schwere Artillerie-Ersatz-Abteilung (motorisiert) anwuchs. Rügenwalde an der Ostsee lag im damaligen Wehrkreis II, dem die Abteilung jedoch nur territorial unterstand. Tatsächlich unterstand die Abteilung direkt der Inspektion 4 des Allgemeinen Heeresamtes.

Die Artillerie-Ersatz-Abteilung 100 hatte folgende Gliederung.

  • 1. Geschützbatterie
  • 2. Geschützbatterie
  • 3. Ersatzbatterie für V. und E.-Züge
Feuer frei bei der Eisenbahn-Ersatz-Batterie 800 ...

Feuer frei bei der Eisenbahn-Ersatz-Batterie 800 …

Im Jahr darauf wurde die Abteilung umbenannt in Lehr- und Ersatz-Abteilung für Eisenbahnartillerie (motorisiert) 100. Dies geschah am 12. September 1940. Hinzu kamen nun außerdem zwei weitere Batterien.

  • 4. Batterie für V0-Meßzüge
  • 5. Batterie (Heeres-Küsten-Artillerie)

Der Zuwachs machte jedoch nur kurz Station. Der Ausbildungsbetrieb lief an. Die Abteilung schulte Personal für alle Heeresküsten-Artillerie-Abteilungen. So entsandten ab Mai 1941 alle geplanten Heeresküsten-Artillerie-Abteilungen je zwei Offiziere zu einem 4-tägigem Kurs hierher.

Hier links nochmal Adam Balz bei der Eisenbahn-Ersatz-Batterie 800. Für den Eisenbahnfan Sturmi ist auch der Plattformwagen mit den Oberlichtern interessant. Es Sieht nach einem 2-Achs-Personenwagen "Nürnberg" aus.

Hier links nochmal Adam Balz bei der Eisenbahn-Ersatz-Batterie 800. Für den Eisenbahnfan Sturmi ist auch der Plattformwagen mit den Oberlichtern interessant. Es sieht nach einem 2-Achs-Personenwagen „Nürnberg“ aus.

Später gab es erneut Veränderungen. Weitere (mobilisierte) Batterien wurden der Abteilung unterstellt.

  • 6. (E) Batterie (kam Dezember 1943 hinzu)
  • 7. (E) Batterie (kam Dezember 1943 hinzu)
  • 8. (E) Batterie in Templin/Wehrkreis III (kam August 1944 hinzu)

Das nahende Kriegsende brachte teils skurrile Veränderungen mit sich. Im Oktober 1944 wurde aus Truppen der Abteilung die VI. Abteilung des Volks-Artillerie-Korps 388 aufgestellt. Noch im März 1945 avancierte die Abteilung zur Lehr-Ersatz- und Ausbildungs-Abteilung für schwerste Heeres-Artillerie (mot) 100. Standort war nun Leutkirch im Allgäu.

Spannend finde ich auch, welche Einheiten von der „100er“ mit Ersatz versorgt wurden.

  • Heeres-Küsten-Artillerie-Lehr-Abteilung 101 in Rügenwalde (ab Juli 1943)
  • Eisenbahn Artillerie Abteilung 640
    Ihre Eisenbahn-Geschütze vom Typ K5 waren bei den Kämpfen um Metz im Einsatz.
  • Artillerie Abteilung (E) 646
    Aufgestellt im April 1944 bei der Heeresgruppe C.
  • Artillerie Abteilung (E) 672
    Die Eisenbahn-Batterie 672 mit einer Batterie 30,5-cm Geschützen bildete hier die Keimzelle, aus der am am 8. Januar 1942 die Abteilung entstand. Hier kam eine Batterie 35,5-cm Geschütze hinzu. Ende Oktober 1944 wurde sie in die I./Heeres-Artillerie-Brigade 388 gewandelt.
  • Artillerie Abteilung z.b.V. 676
    Stationiert als Heerestruppe an der Kanalküste. Bei der Räumung Frankreichs im Jahr 1944 untergegangen.
  • Artillerie Abteilung z.b.V. 679
    Als Heerestruppe aufgestellt, war die Abteilung für den Einsatz vor Leningrad vorgesehen. Es kam aber ganz anders. Im Jahr 1944/45 wurde an Weichsel und Oder verlegt. Kampfeinsätze folgten.
  • Artillerie Abteilung z.b.V. 681
    Die Aufstellung erfolgte am 26. August 1939. Eingesetzt wurde man an der Westfront, ab 1943 dann in der Normandie. Ab 20. Dezember 1943 gehörte man als II. Abteilung zum Küsten-Artillerie-Regiment 1262.
  • Artillerie Abteilung z.b.V. 702
    Im Herbst 1939 aufgestellt, brachte das Ende des Westfeldzuges den Einsatz zwischen Calais und Boulogne. Der Abteilung unterstanden nun die Eisenbahn-Artillerie-Batterien 701, 710 und 713. Ausgestattet war man mit diesen Geschützen, die am 4. September 1944 bei Antwerpen gesprengt wurden.

    • Eisenbahn-Artillerie-Batterie 701: 21-cm-Kanone 12 (E)
    • Eisenbahn-Artillerie-Batterie 710: 28-cm-Kanone 5 (E)
    • Eisenbahn-Artillerie-Batterie 713: 28-cm-Kanone 5 (E)
  • Eisenbahn Artillerie Abteilung 725
  • Schwere Artillerie Abteilung z.b.V. (mot.) 780
    Bei der Räumung Frankreichs im Jahr 1944 untergegangen.
  • Artillerie-Regimentsstab 781
    Der Einsatz erfolgte nach der Aufstellung im Westen bei der 16. Armee. Nach Ende des Westfeldzuges ging es an die Kanalküste. 1941 gab es Einsätze im Ostfeldzug, unter dem LIV. Armeekorps wurde das Regiment bei der 11. Armee eingesetzt. Ab Oktober 1942 ging es zur 17. Armee. Im Jahr 1944 stand man bei der 8. Armee. Der Winter 1944/45 führte dann in die Slowakei zu Einsätzen.
  • Schwere Artillerie Abteilung (mot.) 822
    Am 15. Januar 1941 wurde sie mit drei Batterien als Heerestruppe in der Eifel aufgestellt, aber im Herbst 1941 schon wieder aufgelöst.
  • Artillerie-Regiment 760
  • Artillerie-Regiment z.b.V. 766
    Nach dem Westfeldzug war die Einheit an der Kanalküste stationiert.

Bildnachweis: © alle XENA

Über den Autor

Sturmi ist passionierter Dioramen- und Modellbauer und Table-Top-Spieler. Seinen Einstieg fand er über das frühere Spielsystem "Behind-Omaha" von Samy, aktuell spielt er "Poor Bloody Infantry/PBI", "Geile Scheiße", "DBMM", "ARMATI", "SAGA" und "Bolt Action"

1 Kommentar

  1. Vielen Dank für den tollen Bericht !
    Eine schöne Erinnerung an meinen „Vadder“ , wie ich ihn nannte.., der er für mich auch war…

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