Für das dritte „Behind Omaha“ Spiel des Tages wollten wir die Late-War-Szenarien verlassen. Schon seit langem wollten wir mal Themen aus dem Bereich Early-War aufgreifen. Die polnischen Armeen jedoch wollen und wollen nicht fertig werden. Für Frankreich liegen auch einige Bausätze auf Halde…. wenn da nicht der Sofageneral Sturmi wäre, der in einem lichten Moment einige „1-Teil-Bausätze“ von französischen Tanks in der Bucht geschossen hat.
Das Frankreich im Jahre 1940
Es sind sieben Char B1 und zwei Somua S35, die seit langem in einer gewissen Schublade auf ihren Auftritt warten. Heute sollte es soweit sein, wie die drei Herrschaften schnell feststellten. Das gemütliche Städtchen Saint-Aubin-Sur-Mer rutschten wir „mal eben schnell“ von der Normandie weg zum Pas-de-Calais. Im Mai des Jahres 1940 stand dort die Schlacht um Boulogne (exakt: Boulogne-sur-Mer) an. Die französische 3e DCr (Division cuirassée) – oder zu deutsch „3. französische Panzer-Division“ – war an den Kämpfen beteiligt.
Wen es interessiert, hier die Gliederung der Panzer-Einheiten der 3e Division cuirassée.
Einheitstyp | Einheit | Ausstattung |
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5.Demi-Brigade – schwere Panzer | 41. Bataillon de Chars de Combat ( BCC ) – Panzerbataillon | 34 + 1 Panzer Renault B1 bis 18 Lorraine-Schlepper: Tracteur de ravitaillement pour chars 1937 L (TRC 37L) |
49. Bataillon de Chars de Combat ( BCC ) – Panzerbataillon | 34 Panzer Renault B1 bis 18 Lorraine-Schlepper: Tracteur de ravitaillement pour chars 1937 L (TRC 37L) |
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7. Demi-Brigade – leichte Panzer | 42. Bataillon de Chars de Combat ( BCC ) – Panzerbataillon | 45 Panzer Hotchkiss H39 12 Lorraine-Schlepper: Tracteur de ravitaillement pour chars 1937 L (TRC 37L) |
45. Bataillon de Chars de Combat ( BCC ) – Panzerbataillon | 45 Panzer Hotchkiss H39 12 Lorraine-Schlepper: Tracteur de ravitaillement pour chars 1937 L (TRC 37L) |
Quelle: Wikipedia
Auf die Lorrain-Schlepper haben wir verzichtet, wenngleich eine Reparaturoption sicher interessant gewesen wäre. Die Hotchkiss H39 ersetzten wir flink durch die zur Verfügung stehenden Somua S35.
Auf deutscher Seite waren unter anderem die 1. Panzer-Division, die 2. Panzer-Division und die 10. Panzerdividion zu Stelle. Wir haben für das anstehende Spiel die folgenden Armeelisten besprochen und zusammengestellt.
Armeeliste französische Seite
(Spieler: Sofageneral Sturmi)
7x Renault Char B1
2x Somua S35
2x Bren Carrier
2x 10er-Trupp britische Infanterie ( Offz, 9x Schütze )
(dem britischen Expeditionskorps entliehen, da die französische Infanterie noch immer auf Einkleidung wartet)
Armeeliste deutsche Seite
(Spieler: Sofageneral StoI)
5x Panzer 38(t)
2x Panzer IV mit 7,5cm Stummel
2x Panzer III mit 3,7cm Kanone
2x StuG III mit 7,5cm Stummel
2x 10er-Trupp Infanterie ( Offz, 2x MG, 1x Sanitäter, 6x Schütze )
2x Kübelwagen mit auflafettiertem MG
Der Herr Doncolor gab sich dieses Mal die Rolle des Spielleiters – und des Zeremonienmeisters: jedes Mal wenn Profilwerte benötigt wurden, (wer kann die sich alle so schnell schon merken) sauste sein Zeigefinger die Listen entlang und er verkündete frohe Botschaft oder Schreckensnachricht. Auch als Schiedsrichter in wichtigen „Kann-der-das?“-Fragen hat er sich mit Bravour geschlagen.
Gemäß der Profillisten von Doncolor – vor allem für die französischen Fahrzeuge – konnte man eine ungefähre punktemäßige Ausgeglichenheit der Armeen feststellen. Eventuell ein leichter Überhang zu Gunsten des Spielers der deutschen Seite. Es sei dem StoI gegönnt.
Ergänzende Regeln
Die französische Seite hat die Stadt besetzt und kontrolliert die vier dort beheimateten Geländemarker. Die französischen Truppen sind über die Stadt verteilt stationiert. Die deutsche Seite kontrolliert die beiden Geländemarker außerhalb der Stadt.
Karte und Stadtplan des bespielbaren Dioramas Saint-Aubin-Sur-Mer, das hier geographisch entführt wurde.
Der Spielverlauf
Der Spielverlauf wird wieder in gewohnter Weise als Fotostrecke dargestellt. Die Bildunterschriften erläutern Details und die Situationen. Eh bien. Le voilá!
Im Zentrum bauen sich Panzer III und Panzer IV auf. Rechts außen erkennt man die Sturmgeschütze StuG III. Die Infanterie konzentriert sich im Zentrum und auf dem rechten Flügel.
In der weitläufigen Vorstadt, nahe des städtischen Parks, stehen ein Somua S35 und ein Renault Char B1
In einer der gewundenen Seitenstraßen stehen zwei weitere schwere Renault Char B1. Diese stehen nahe der Stadtgrenze. Hier darf mit Feindkontakt gerechnet werden.
Hauptmann Alsdruf hat sich hier hinter die französischen Linien geschlichen und lichtet die Chars ab.
Auch in der Vorstadt: ein weiteres Widerstandsnest der französischen Armee: ein Renault Char B1, ein Somua S35 und ein 10er-Trupp Infanterie.
Aus der Seitenstraße zieht ein Renault Char B1 auf die zentrale Einfallstraße vor. Die Verstärkung zur Seite wissend, blockiert er die Einfallstraße und bekämpft die anstürmenden deutschen Truppen.
Das kleine Widerstandsnest im Hinterhof entpuppt sich für die deutschen Truppen recht schnell als Gefahrenquell.
Die beiden Panzer aus dem Widerstandsnest erzielen erste Treffer, wobei sich die StuGs als zähe Brocken erweisen. Nur die 75-mm-Haubitze ABS-SA 35 des Char B1 kommt in den ersten Runden durch.
Im Zentrum ist der diensthabende General etwas frustriert. Seine Panzer III fungieren mehr als Heeresanklopfgerät. Die Panzer IV sind mit 2 Exemplaren nicht zahlreich genug, die Sperre zu durchbrechen.
Der Char B1 auf der Einfallstraße hat einen ersten Treffer erhalten. Für einen schnellen Sieg geht das zu langsam.
Aber für mehr Druck steht im Moment nur ein Panzer IV zur Verfügung. Der zweite Panzer IV steht noch in der Deckung hinterm Haus.
Der Kübelwagen in der Vorstadt auf dem linken Flügel, möchte gerne den Geländemarker erobern. Der Bren Carrier steht aus gutem Grund vor dem Eingang zum Stadtpark. Der Fahrer des Kübelwagens beginnt, den Bren Carrier zu zerlegen…
Dabei hat er übersehen, dass ganz in der Nähe ein weiterer Kampfpanzer steht: ein Renault Char B1, der ihm nun seine ganze Aufmerksamkeit schenkt.
Aus sicherer Entferneung und aus der Deckung heraus nimmt ein Char B1 wieder die Panzer 38(t) unter Feuer.
Der Somua S35 beteiligt sich von der Flanke. Ob das den Kommandeur der 10. Panzerdivision freuen wird? Sofageneral StoI jedenfalls rauft sich die Haare.
Auf der rechten deutschen Flanke dreht der Char b1 aus dem Widerstandsnest den Turm und unterhält sich mit dem Kübelwagen in der Straße…
Auf der linken deutschen Flanke spielt sich ein Desaster größten Ausmaßes ab. Der Angriff ist unter schwersten Verlusten im Abwehrfeuer der beiden französischen Tanks zum Erliegen gekommen.
Nach diesem Spielzug brach Sofageneral StoI seinen Angriff ab und zog sich mit den verbliebenen Truppen zurück. Learnings aus dem Spiel: die französischen Renault Char B1 sind für die meisten der beteiligten deutschen Kampfpanzer zu stark gepanzert. Panzer 38(t) und Panzer III kommen da einfach nicht durch. Wenngleich die Punktewerte der Armeen annähernd gleich waren, haben sich die nahezu unbesiegbaren sieben Char B1 als Stärkeüberhang der französischen Seite erwiesen. Auf deutscher Seite fehlen schwere Kampfpanzer wie der Panzer IV.
Neues Spiel, neues Glück
Auch die Tatsache, dass die Stadt direkt am Stadtrand verteidigt wurde und somit die französischen Truppen teils keinerlei Anmarschweg hatten, wurde als Grund für den Ausgang des Spiels überlegt. Die Diskussion ging ei wenig hin und her. Wir beschlossen, der Sache in einem weiteren Spiel mit veränderten Rahmenbedingungen auf den Grund zu gehen: Schlacht um Boulogne reloaded.
Inhaltsverzeichnis zu den Rhein-Main-Winter-Games 2015
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