Abrechnung mit Bierdeckel

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Unsere Abrechnung mit Bierdeckel ist eigentlich eher eine Hommage an die Papp-Quadrate mit den abgerundeten Ecken. Wir quittieren und bestätigen allerdings die hervorragende Eignung der Bierdeckel für die Base-Gestaltung.

Die Abrechnung mit Bierdeckel: 10-Mann-Basen für die Tactica

Die 10-Mann-Basen hat sich der Newood gewünscht. „Soll man denn 10 Mann einzeln über die Spielplatte schleppen müssen?“ hat er uns gefragt. Geht natürlich gar nicht! Ach ja… Newood ist unser Spielleiter und Regelguru für das Introspiel mit „Paper Tigers“ auf der Tactica in Hamburg auf unserer Spielplatte „Königsberg 1945“.

Praktisch wären Basen, die einen 10 Mann Trupp aufs Mal anheben lassen. Also zehn Figuren fest auf eine Base zimmern, so wie die drei Mannen auf den PBI-Rifle-Basen, das lehnte der Plasti kategorisch ab. „Die kannste dann nur für Paper Tigers hernehmen!“ sagte er. Das leuchtete uns schließlich ein. Wir überlegten und kamen zu dem Schluss, dass eine Base für 10 Mann gut wäre, auf welche man die Figuren draufstellt, diese bewegt und später dann wieder herunternehmen kann, wenn die Herren wieder in die Kaserne zurück geschoben werden.

Mit 5cm-Basen für vier Mann haben wir ja schon länger mal gepröbelt. Die Frage war dann, wie groß denn so eine Base für 10 Mann sein müsste. Doncolor stellte dann mal einfach zehn Minis auf 2-Cent-Stücken auf einen Bierdeckel. „Der wird zu groß sein, aber wir können dann gut ausmessen, wie groß die Base mindestens werden muss.“

Das Ende vom Lied war dann, dass die zehn Minis grade mal so auf den Bierdeckel drauf passten. Etwas Luft zwischendrin musste schließlich auch noch überbleiben. Wir beschlossen dann, dass wir für unser Vorhaben einfach unveränderte Bierdeckel nehmen. Das spart Schnibbelarbeit und die Basen sind von vorneherein alle exakt gleich groß.

Keine Abrechnung mit Bierdeckel, aber einen guten Plan stellten wir dann auf. Im Look der 15mm-PBI-Basen meiner ersten Russen sollten die neuen 10-Mann-Basen erstellt werden. Etwa fünfzehn Stück, dass sollte fürs Erste reichen. (Für die Tactica nehmen wir 100 Mann russische Infanterie, 60 Mann deutsche Infanterie mit)

Vorbereiten unserer Abrechnung mit Bierdeckel

Wir haben uns überlegt, die Basen als Segmente von Straßen auszulegen. Das passt auch sehr gut zum Szenario „Königsberg 1945“. Auf die Straßensegmente sollen auch Gehsteige zu liegen kommen.

Da unsere Vorräte an Bierdeckel durch unsere letzten Basteielein zur Neige gegangen waren, schlug Plasti vor, einfachen Karton oder Wellpappe zu schlachten und als Bürgersteigauflage zu verwendet. So machten wir es schließlich auch.

Hier die ersten beiden Bierdeckel mmit angerissenen Gehsteigen. Rechts eine 10-Mann-Base aus einer früheren Charge. Die Kanten der Gehsteige sollten parallel zu den der alten Basen verlaufen.

Hier die ersten beiden Bierdeckel mmit angerissenen Gehsteigen. Rechts eine 10-Mann-Base aus einer früheren Charge. Die Kanten der Gehsteige sollten parallel zu den der alten Basen verlaufen.

Hier wurde flächendeckend den Bierdeckel ein Gehsteig aus Wellpappe aufponalisiert.

Hier wurde flächendeckend den Bierdeckel ein Gehsteig aus Wellpappe aufponalisiert.

Nach dem Trocknen der Gehsteige wird den Basen aus Bierdeckel noch eine Nachbehandlung mit Strukturpaste angedeihen gelassen. Grund: Die welligen Öffnungen der Wellpappe zur Seite hin müssen verschlossen werden. Das passiert am Rand der Gehsteige auf den Bierdeckel aber auch auf der Straße.

Nach dem Trocknen der Gehsteige wird den Basen aus Bierdeckel noch eine Nachbehandlung mit Strukturpaste angedeihen gelassen. Grund: Die welligen Öffnungen der Wellpappe zur Seite hin müssen verschlossen werden. Das passiert am Rand der Gehsteige auf den Bierdeckel aber auch auf der Straße.

Auf den so aus Bierdeckel entstandenen Rohbasen   werden Mauerstücke aus PSC-Gussästen mit Strukturpaste aufgebracht. Zwei Basen besitzen einen recht breiten Gehsteig. Dort werden die Mauerreste / Grundmauern eines Hauses aus Mauerstücken aus Gips aufgesetzt.

Auf den so aus Bierdeckel entstandenen Rohbasen werden Mauerstücke aus PSC-Gussästen mit Strukturpaste aufgebracht. Zwei Basen besitzen einen recht breiten Gehsteig. Dort werden die Mauerreste / Grundmauern eines Hauses aus Mauerstücken aus Gips aufgesetzt.

Bemalung der Basen aus Bierdeckel

Die Bemalung der Bierdeckel ist einfacher, als man es sich geminhin vorstellen wird. Der Werkstoff „Bierdeckel“ ist recht verwindungssicher. Auch feucht aufgetragene Farbe führt nur sehr selten zum Aufquellen und Verbiegen der Bierdeckel.

Als Grundfarbe trage ich Schwarz auf. Darauf kommt auf der Straße eine Lasur Revell Aquacolor 36179 Blaugrau. Auf den Bürgersteig kommt eine Lasur Revell Aquacolor 36189 Beige.

Die ausgebrachten Steine werden mit Revell Aquacolor 36143 Mittelgrau trockengebürstet. Der Gehsteig wird ebenfalls mit der Mittelgrau trockengebürstet. Dies bewirkt, dass der gelbliche Beigeton nur noch als Spuren in Ecken wahrgenommen wird.

Die Straßenoberfläche wird ebenfalls Mittelgrau trockengebürstet. Die Straßenoberfläche wird so mit Struktur versehen und verliert ihr glattes Aussehen. Danach bemale ich die ausliegenden Holzbalken (Streichhölzer) mit Revell Aquacolor 36314 Beige. Nach dem Trocknen lasiere ich diese mit Revell Aquacolor 36184 Lederbraun.

Auf den Basen haben wir auch einige Mauerstücke aufgeklebt, die aus Plastis Stewalin-Mauer-Beständen stammen. Diese erinnern mich an die Sandsteinbauten in Mainz. Ich bemale sie aus einer Mischung aus Pink und Revell Aquacolor 36314 Beige. Das kommt der Sandsteinfarbe recht nahe. Ich achte darauf, dass die Ritzen zwischen den Steinen schwarz bleiben.

Hier sind die Blaugrau und die Beige des Gehsteigs aufgetragen. Holzbalken und Mauerstücke tragen noch die schwarze Grundfarbe.

Hier sind die Blaugrau und die Beige des Gehsteigs aufgetragen. Holzbalken und Mauerstücke tragen noch die schwarze Grundfarbe.

Erste Arbeiten an den Grundmauern und den dahinter liegenden Trümmer- und Schuttfeldern.

Erste Arbeiten an den Grundmauern und den dahinter liegenden Trümmer- und Schuttfeldern.

Hier das andere Stück aus Bierdeckel mit Hausresten.

Hier das andere Stück aus Bierdeckel mit Hausresten.

Einige Basen aus Bierdeckel mit Sandstein-Mauerstücken.

Einige Basen aus Bierdeckel mit Sandstein-Mauerstücken.

Einige Basen aus Bierdeckel mit Sandstein-Mauerstücken - andere Perspektive.

Einige Basen aus Bierdeckel mit Sandstein-Mauerstücken – andere Perspektive.

Die volle Pracht: die ganze Serie an 10-Mann-Basen aus Bierdeckel.

Die volle Pracht: die ganze Serie an 10-Mann-Basen aus Bierdeckel.

Die volle Pracht: die ganze Serie an 10-Mann-Basen aus Bierdeckel - auch hier ein leicht geänderter Blickwinkel.

Die volle Pracht: die ganze Serie an 10-Mann-Basen aus Bierdeckel – auch hier ein leicht geänderter Blickwinkel.

Einfache Straßen-Basen mit Bürgersteig und Treibgut des Krieges.

Einfache Straßen-Basen mit Bürgersteig und Treibgut des Krieges.

Ein paar Holzbalken gefällig?

Ein paar Holzbalken gefällig?

Hier wieder die beiden Prachtstücke mit den Mauersockeln.

Hier wieder die beiden Prachtstücke mit den Mauersockeln.

Die Hausreste auf den Bierdeckel von hinten gesehen.

Die Hausreste auf den Bierdeckel von hinten gesehen.

Ein Detail.

Ein Detail.

Noch eins.

Noch eins.

Fazit: Abrechnung mit der Basenarbeit mit Bierdeckel

Bei einer Abrechnung addiert man ja das Erhaltene, Gegebene, Erlebte. Hier haben wir es auch so gemacht. Unser Fazit ist: Den Bierdeckel wohnt die angenehme Eigenschaft der leichten Verarbeitbarkeit inne. Das macht das Herstellen der Basen so schnell und leicht. Mit einem Papierschneider kann man die Bierdeckel auch sehr schnell auf Größe schneiden, wie wir es bereits bei der Herstellung der 5cm-Basen für die 20mm-Minis gesehen haben. Okay, bei den 10-Mann-Basen haben wir auf das Zuschneiden verzichten können.

Ich würde jedem Bierdeckel jederzeit wieder freie Bahn auf den Basteltisch geben. Doncolor und Plasti sehen es genauso. Unsere Befürchtung, dass die Bierdeckel sich bei der doch sehr wasserintensiven Bemalung verziehen und wellen würden, hat sich glücklicherweise nicht bewahrheitet.

Wollte ihr die 10-Mann-Basen mal live sehen? Dann kommt doch nächstes Wochenende auf die Tactica in Hamburg vorbei! Wir freuen uns auf euch.

Best

Sturmi ( & Plasti & Doncolor & die anderen Unikörner )


Bildnachweis: © alle schwarzer.de

Über den Autor

Sturmi ist passionierter Dioramen- und Modellbauer und Table-Top-Spieler. Seinen Einstieg fand er über das frühere Spielsystem "Behind-Omaha" von Samy, aktuell spielt er "Poor Bloody Infantry/PBI", "Geile Scheiße", "DBMM", "ARMATI", "SAGA" und "Bolt Action"

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