„Roter Oktober“ #19: Schottern von Gleisen

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Das Schottern der Gleisanlagen lief letztes Mal ganz locker durch. Es gab keine Probleme, keine Erkenntnisse. Warum sollte es dieses Mal anders werden? Ich will es euch erzählen!

Der Schotter und seine Tücken

GAME COLOR Wash 73.201 Black Wash

GAME COLOR Wash 73.201 Black Wash

Der Schotter – die feinen Sandkörner zwischen den Schwellen der Gleisstücke – will einfach nur mit Revell Aquacolor „Mittelgrau“ bemalt werden. Dann muss ein schwarzer Wash drüber ( Black Wash von Game Color ) und gut ist. Wo bitte schön kommt das Drama her?

Nun, die Härte im Projekt kommt von der Weiche, wenn mir das kleine Wortspiel erlaubt ist. Die Weiche wirft einem gleich mehrere Knüppel zwischen die eifrigen Malerbeine. Da ist zum einen die Sache mir den Strängen der Schienenprofile. Anstatt der zwei Profile bei einfachem Gleis laufen hier insgesamt vier Profile über die Schwellen. Was ist die Folge davon? Nun, der Schotter kann mit dem Pinsel nur über wesentlich mehr und vor allem wesentlich kleinere „Gefache“ erreicht werden.

Wie immer muss das alles sehr vorsichtig bepinselt werden, denn auf das Schinenprofil und die dem Schotter benachbarten Schwellen soll ja kein Tropfen Grau kommen. Kommt natürlich. Man ärgert sich. Man macht weiter, denn man zieht die Sache ja wie ein Mann einfach durch. Auf ein zwischendurch eingekipptes Bierken verzichtet man, obwohl man sich das mehr als reichlich verdient hätte! Hart sind wir(!) – und genervt.

Natürlich gibt es noch so ne Sache. Im Weichenbereich kommen zu den Schienenprofilen noch die sogenannten Radlenker gegenüber dem Herzstück hinzu. Diese schränken den Zugang zum Schotterbett ebenfalls ein. Das füllige Herzstück der Weiche ist nun weniger stressig. Spaßiger wird dann der von mir ausgesparte Bereich unter den beweglichen Teilen der Weiche. Die Aussparung bei der Beschotterung soll der Erhaltung der Beweglichkeit dienen. Bei der Bemalung führt dies dazu, dass an diesen Stellen eben kein Schotter liegt und man den Untergrund einfärben muss. Die Krux liegt hier im Bestreben, einen dem Schotter gleichkommenden optischen Eindruck zu erzielen. Also etwas schotterige Struktur auf planer Oberfläche.

Hier der fertig bemalte Schotter der Gleispartien.

Hier der fertig bemalte Schotter der Gleispartien.

Und natürlich muss das Ganze gleich mal im realen Einsatz beäugt werden.

Und natürlich muss das Ganze gleich mal im realen Einsatz beäugt werden.

Hier stürmt das Schützen-Regiment 103 der 14. Panzerdivision über die Gleisanlagen von Shturmigrad.

Hier stürmt das Schützen-Regiment 103 der 14. Panzerdivision über die Gleisanlagen von Shturmigrad.

Wash für den Schotter

Der Wash für den Schotter gibt Tiefe. Der Black Wash von Game Color knallt voll viel Schwarz in die tieferen Lagen des Schotters. Was bewirkt das? Wenn ich später nochmal mit „Mittelgrau“ trockenbürste, dann gibt das den satten Kontrast von hellgrauen Schottersteinen zu dem dunklen Schatten unten drunter. Also ein fettes optisches Ergebnis nach Abschluss der Arbeiten. Und das wollen wir ja, gelle?

Der Black Wash von Game Color hat seinen Job gemacht...

Der Black Wash von Game Color hat seinen Job gemacht…

Auch im Weichenbereich kommt der Black Wash von Game Color krass.

Auch im Weichenbereich kommt der Black Wash von Game Color krass.

Den Schotter grau Trockenbürsten

Das Trockenbürsten mit Revell Aquacolor Mittelgrau folgt dann auch noch. Es kommt beim Trockenbürsten sicher ein bisle was auf die Schwellen von der Farbe. Das sieht auf den Blick interessant aus, weil die Schwellen eine erhaben ausgeprägte Holzmaserung besitzen. Aber lasst euch davon nicht einlullen. Bahnschwellen sind duster dunkel! Wir malen die beim nächsten Durchlauf an und gut ist.

Man erkennt sofort: erst jetzt nach dem Trockenbürsten mit "Mittelgrau" ist der Kontrast zwischen den Schottersteinen und dem Dunkel des Schattens darunter hinreichend stark.

Man erkennt sofort: erst jetzt nach dem Trockenbürsten mit „Mittelgrau“ ist der Kontrast zwischen den Schottersteinen und dem Dunkel des Schattens darunter hinreichend stark.

Hier erkennt man sehr deutlich den Unterschied zwischen Schotter ohne Trockenbürstung mit Grau (zwischen den Gleisen) und Schotter mit Trockenbürstung (seitliche Schotteranschüttung)

Hier erkennt man sehr deutlich den Unterschied zwischen Schotter ohne Trockenbürstung mit Grau (zwischen den Gleisen) und Schotter mit Trockenbürstung (seitliche Schotteranschüttung)

Der Farbauftrag auf die Schwellen muss nicht stören. Beim Bemalen der Schwellen wird er wieder entfernt.

Der Farbauftrag auf die Schwellen muss nicht stören. Beim Bemalen der Schwellen wird er wieder entfernt.

Doch vorsicht: zu intensives Trockenbürsten schlämmt graue farbe in die Tiefe des Schotters, wodurch ein Großteil der Wirkung des Black Wash wieder aufgehoben wird.

Doch vorsicht: zu intensives Trockenbürsten schlämmt graue farbe in die Tiefe des Schotters, wodurch ein Großteil der Wirkung des Black Wash wieder aufgehoben wird.

Gesamtansicht: sicher erkennt man vom Trockenbürsten des Schotters hier keine Details mehr... doch irgendwie sieht es stimmiger aus, wie vorher...

Gesamtansicht: sicher erkennt man vom Trockenbürsten des Schotters hier keine Details mehr… doch irgendwie sieht es stimmiger aus, wie vorher…

Soviel für heute.

Best

Sturmi


Bildnachweis: © alle schwarzer.de

Über den Autor

Sturmi ist passionierter Dioramen- und Modellbauer und Table-Top-Spieler. Seinen Einstieg fand er über das frühere Spielsystem "Behind-Omaha" von Samy, aktuell spielt er "Poor Bloody Infantry/PBI", "Geile Scheiße", "DBMM", "ARMATI", "SAGA" und "Bolt Action"

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