Der Stalingrad-Brunnen ist drin. Und genug Material für zwei ausgewachsene Gebäude für eine Stalingrad-Spielplatte. Gary hat sich Eastern Front „Ruined City“ bei Fantasywelt geholt und ist fleißig am modden.
Was bietet das Set Eastern Front „Ruined City“?
Der Name ist Programm: Battlefront Miniatures hat mit diesem Set einen flexiblen Bausatz geschaffen, mit dem man zwei Hausruinen bauen kann, die auch noch etagenweise bespielt werden können. Oder man baut damit eine größere Zahl an Ruinen, die nicht mehr so ganz ganz sind… Die Fassaden kann man zerlegen, die Ruinen kleiner werden lassen. Und man kann die völlig neu zusammensetzen und sie für den Modern Warfare benutzen. So hat es Gary getan, der mir stolz von seinen Bauarbeiten für seine Stadt-Spielplatte berichtete.
In seiner Facebook-Gruppe sind schon 312 Mitglieder. Auf dem Discord-Server kann man ihn auch besuchen.
Der Gary wäre nicht der Gary, wenn er einen Bausatz so bauen würde, wie der Hersteller es vorgesehen hat. Da gibt es immer etwas, das anders sein sollte – und das mit gutem Grund. Allerdings konstatiert er, dass die Basis von Battlefront Miniatures bereits sehr gut ist. Den Preis von 72 Tacken empfindet er als sehr angemessen, da doch einige im Bausatz zu finden ist.
Den Stalingrad-Brunnen braucht er nicht, da er mehr im Modern Warfare beheimatet ist – und da spielt Stalingrad keine wirkliche Rolle mehr.
Von Fassaden und Etagen einer „Ruined City“
Will man die Häuser des Bausatzes unverändert verwenden, so ist das gewiss kein Fehler. Die Fassaden sind sehr hoch (ca. 30cm) und die beiden Gebäude bringen ordentlich Stimmung aufs Spielfeld.
Von Fassaden und Etagen einer „Ruined City“
Auf dem ersten Bild links erkennt man auch das große Stück Plastic Sheet, welches als Fußboden-Platte einer Etage eingesetzt wurde. Gary entschied sich, mehr Etagen bespielbar zu machen.
Dazu würde er weitaus mehr Bodenplatten benötigen, als im Set „Eastern Front: Ruined City“ von Battlefront Miniatures mitgeliefert werden. Die zusätzlichen Bodenplatten fertigt er aus 2mm Plastic Sheet (Plastikkarton).
Die Stahlbewehrungen im Boden konnte man angedeutet in den mitgelieferten Elementen erkennen. Da Gary aber größere Mengen davon benötigte, musste nachgefertigt werden.
Dazu zerlegte er das Plastic Sheet für eine Etage in unregelmäßige Stücke und „pflanzte“ seitlich Drahtstücke in die Bodenplatte ein.
Da ist viel Kreativität gefordert. Und viel Zeit dazu. Der Umbau verschlingt schnell mal ein paar Stunden.
Das Fassadeneinerlei
Auch die Fassaden bedürfen einer Überarbeitung. Gary frommt die sich wiederholenden Muster und Formen nicht. Das erfordert den Einsatz des Bastelmessers, was links an der Fassade der „Ruined City“ von Battlefront Miniatures bereits geschehen ist.
Verstärkungen des Bodens
Nachbehandlung der originalen Bodenplatten
Kunstvolles Flickwerk: das Modden der Fassaden
Mehr Vielfalt im Erdgeschoss
Der Umbau der Fassadenteile nimmt einige Zeit in Anspruch. Die oberen Etagen sind da wenig modifizierbar. Die endlos langen Fensterreihen sind wie sie sind. Änderungsmöglichkeiten ergeben sich jedoch für die Erdgeschosse.
Serienmäßig gibt es da rundum ein Schaufenster und nebendran eine Eingangstür (zu einem Ladengeschäft). Diese ständige Wiederholung will Gary aufbrechen.
Einige Erdgeschossfronten füllt Gary völlig aus. Das bedeutet, dass sowohl Tür wie auch das Schaufenster mit Modelliermasse bzw. Pappe / Plastic Sheet verschlossen werden. Schließlich kann ja auch nicht Laden an Laden sitzen.
Später sehen wir noch, wie er die Schaufenster und Türen weiter variiert. Natürlich wäre auch eine Fensterreihe im Erdgeschoss denkbar. Das hätte den Nachteil, dass das haus etwas niedriger werden würde.
Montage der Fassadenteile
Stein auf Stein
Die Fassaden müssen sämtlich einzeln nachbehandelt werden. Die Formteile sind alle identisch.
Auf dem untersten Bild links erkennt man, wie langweilig die beiden Läden nebeneinander aussehen. Das ist der Grund, warum Gary das Bastelmesser ergriffen hat und tätig wurde.
Natürlich wäre es möglich, aus Plastic Sheet vollständige Erdgeschosse zu fertigen. Dazu würde man das Plastic Sheet auf die Höhe und Breite eines Erdgeschosssegments – oder zweier Segmente für breite Häuser aus zwei Fassadenstücken – zuschneiden.
Anschließend würde man mit dem Bastelmesser die Mauerfugen einritzen. Das ergäbe natürlich ein durchgängiges und geschlossenes Mauerwerk.
Eine Häuserzeile entsteht
Das Ergebnis der Umbauarbeiten kann man rechts sehen. Fast jedes der vier Fassadenelemente trägt nun ein unterschiedliches Gesicht im Erdgeschoss. Die beiden ersten wurden im Ursprungszustand belassen. Das nächste Segment besitzt eine Schaufensteranlage in Vollbreite. Die Tür wurde ganz entfernt. Das vierte Fassadensegment wurde ganz verschlossen. Hier bleibt eine durchgehende Wand bestehen.
Und wenn die Fassaden-Elemente nicht ausreichen?
Möchte man mit nur einem Set mehrere und vor allem größere Häuser bauen, kommt man ohne selbstgefertigte Fassaden nicht aus. Gary entschied sich, vollständige Fassaden aus stabilem Plastic Sheet zu ergänzen. So konnte er seinen Wunsch von einem sehr langen Gebäude erfüllen, wie es auf den Fotos zu sehen ist.
Weitere Häuser entstehen
Ein weiteres Haus fertigt Gary mit quadratischem Grundriss. Dieses Haus weist nur sehr wenige und auch nicht mehr wirklich intakte Fassaden auf.
Auch die Decke des Erdgeschosses ist schon ein wenig mitgenommen. Sie wird aber dem Haus Stabilität geben.
Die Decke des Erdgeschosses wird wieder aus Plastic Sheet gefertigt und mit Verstrebungen versehen.
Weitere – kleinere – Bodenplattenstücke wären in den oberen Stockwerken ebenfalls denkbar. Natürlich wäre man dort recht öffentlich…
Schutt und so
Mit dem 3D-Drucker
Nicht alle Bauteile fertigt Gary von Hand. Und nicht alles kauft er fertig hinzu. Das ist zu aufwändig bzw. zu teuer. Hier setzt Gary seinen 3D-Drucker ein und fertigt „in Serie“.
Die gedruckten Stücke sind sehr stabil und lassen sich gut verarbeiten.
Mauern als Kunsthandwerk
Die Umbauten ziehen sich lange hin. Es braucht Zeit, bis alle Fassadensegmente so verändert wurden, dass sie Gary frommen.
Das ganze hat mich sehr an meine Bauarbeiten an Saint-Aubin-sur-mer mit Plasti erinnert. Damals haben wir auch sehr viel Wert auf varianz gelegt, ganz wie Gary auch jetzt.
Seine Bauarbeiten sind noch längst nicht abgeschlossen. Die Etagen bedürfen noch ein wenig Zuwendung. Schutt, Farbe und Co. müssen noch drauf. Insgesamt muss noch bemalt werden. Und ich denke, er wird auch den Gehsteig behandeln.
Mein Fazit
Das Set Eastern Front: Ruined City von Battlefront Miniatures ist, eine sehr gute Basis für den Spielplattenbau, wenn man in der Stadt spielen möchte. Ich teile Garys Ansicht, dass man den Bausatz verändern sollte. Dann allerdings kann man jede Menge rausholen, wie man sieht. Mal schauen, vielleicht hole ich mir auch einen…
Stay tuned!
Sturmi