Paper Tigers #33: Feuerunterstützung anfordern

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Was tun, wenn der Feind in Rudeln kommt, und die eigenen Würfelkünste versagen? Ein Spieler kann Feuerunterstützung von leichten und schweren Mörsern, leichten, mittleren und schweren Panzern bzw. Geschützen und Haubitzen anfordern.

Unser kleines Szenario für das Anfordern von Feuerunterstützung. Zur Linken finden wir die deutschen Sturmtruppen unter Hauptmann Hornung. Dahinter hat sich der Granatwerfer-Zug der 4. Kompanie in Stellung gebracht. Hauptmann Hornung versucht es vorne aber erst mal mit seinen Mannen. Zur Rechten ein Industriekomplex vor Shturmigrad. Die 62. Armee verteidigt das Areal mit allem, was ihr lieb und heilig ist.

Unser kleines Szenario für das Anfordern von Feuerunterstützung. Zur Linken finden wir die deutschen Sturmtruppen unter Hauptmann Hornung. Dahinter hat sich der Granatwerfer-Zug der 4. Kompanie in Stellung gebracht. Hauptmann Hornung versucht es vorne aber erst mal mit seinen Mannen. Zur Rechten ein Industriekomplex vor Shturmigrad. Die 62. Armee verteidigt das Areal mit allem, was ihr lieb und heilig ist.

Feuerunterstützung anfordern

Für die unterschiedlichen Waffen gelten für die Feuerunterstützung auch unterschiedliche Explosionsschablonen.

  • Leichte Mörser und Granatwerfer
    Kleine Explosionsschablone (1 Zoll)
  • Leichte und mittlere Panzer
    Kleine Explosionsschablone (1 Zoll)
  • Schwere Panzer
    Mittlere Explosionsschablone (1,5 Zoll)
  • Schwere Mörser und Granatwerfer
    Mittlere Explosionsschablone (1,5 Zoll)
  • Geschütze
    Große Explosionsschablone (2,0 Zoll)
  • Haubitzen
    Große Explosionsschablone (2,0 Zoll)
Hauptmann Hornung von der 4. Kompanie hat sich festgefahren. Die Rote Armee hockt in allen Löchern der Fabrik und kämpft verbissen.

Hauptmann Hornung von der 4. Kompanie hat sich festgefahren. Die Rote Armee hockt in allen Löchern der Fabrik und kämpft verbissen.

Die russischen Stellungen.

Die russischen Stellungen.

Vor Halle 6 geht gerade ein Maxim-MG in Stellung.

Vor Halle 6 geht gerade ein Maxim-MG in Stellung.

Auch aus Halle 5 sprintet ein Maxim-MG-Trupp.

Auch aus Halle 5 sprintet ein Maxim-MG-Trupp.

Auf dem Dach der Halle 5 sind weitere  Rotarmisten in Stellung gegangen.

Auf dem Dach der Halle 5 sind weitere Rotarmisten in Stellung gegangen.

Seitlich des Heizhauses sind zwei MG-Trupps mit ihren Maxim-MGs in Stellung.

Seitlich des Heizhauses sind zwei MG-Trupps mit ihren Maxim-MGs in Stellung.

Ein Infanterietrupp sprintet vor zwei T-34/76 nach vorne.

Ein Infanterietrupp sprintet vor zwei T-34/76 nach vorne.

Zwei T-34/76 rollen nach vorne. Frisch vom Band und ab in die Sschlacht.

Zwei T-34/76 rollen nach vorne. Frisch vom Band und ab in die Sschlacht.

Aus dem Heizhaus mit der Nummer "3" kommt ein weiterer Infanterietrupp und geht in den Gegenangriff über. Kein Wunder, dass es Hauptmann Hornung zuviel wird. Hier muss aufgeräumt werden!

Aus dem Heizhaus mit der Nummer „3“ kommt ein weiterer Infanterietrupp und geht in den Gegenangriff über. Kein Wunder, dass es Hauptmann Hornung zuviel wird. Hier muss aufgeräumt werden!

Entfernungen und Reichweiten

Die Feuerunterstützung durch indirekten Beschuss kann nie aus nächster Nähe erfolgen. Hier gilt stets eine gewisse Mindestentfernung unterhalb derer ein indirekter Beschuss nicht möglich ist. Die nachfolgede Übersicht beschreibt diesen Umstand für die unterschiedlichen Waffensysteme.

  • Bei den Geschützen von leichten, mittleren und schweren Panzern ist ein Mindestabstand zum Ziel für ein indirektes Feuer von 20 Zoll zu berücksichtigen.
  • Bei allen leichten und schweren Mörsern und Granatwerfern liegt für ein indirektes Feuer der Mindestabstand zum Ziel bei 30 Zoll und die maximale Reichweite bei 120 Zoll.
  • Bei Geschützen und Haubitzen liegt der sogenannte Mindestabstand für ein indirektes Feuer zum Ziel bei 60 Zoll und die maximale Reichweite bei 240 Zoll.
Die vorderste Stellung des Granatwerfer-Zugs der 4. Kompanie. Feldwebel Krainer hat ganz nach Dienstvorschrift eine Stellung ausheben und den Granatwerfer dort in Stellung gehen lassen.

Die vorderste Stellung des Granatwerfer-Zugs der 4. Kompanie. Feldwebel Krainer hat ganz nach Dienstvorschrift eine Stellung ausheben und den Granatwerfer dort in Stellung gehen lassen.

Weiter hinten im Obsthain stehen die anderen Granatwerfer zwischen den Bäumen.

Weiter hinten im Obsthain stehen die anderen Granatwerfer zwischen den Bäumen.

Der Lkw hat bereits hinreichend Munition für einen ordentlichen Feuerüberfall herangekarrt.

Der Lkw hat bereits hinreichend Munition für einen ordentlichen Feuerüberfall herangekarrt.

Wie wird die Feuerunterstützung richtig angefordert?

Das Verfahren zum Anfordern von Feuerunterstützung bei Paper Tigers besteht aus den nachstehenden Einzelschritten. Die Einheit, welche Feuerunterstützung anfordert, muss …

  1. … die Zielpunkte mit Markern vorab verbindlich kennzeichnen.
  2. … prüfen ob sie eine Sicht zu den Zielpunkten hat und das Ziel entdeckt.
  3. … entsprechende Explosionsschablonen auf den Zielpunkten platzieren.
  4. … Befehlstest zur Anforderung erfolgreich durchführen.
  5. … Abweichungsweiten- und Richtungen mit W8-, W12- bzw. W20-Würfeln erwürfeln und die Explosionsschablonen am tatsächlichen Ort des Einschlages neu platzieren.
  6. … feststellen welche Ziele von der Explosion der Geschosse betroffen sind.
  7. … jedem betroffenen Ziel eine Kommandokarte vom Zugstapel verdeckt zuteilen.
  8. … jede Kommandokarte aufdecken und den Kartenwert würfeln. Wird der Kartenwert erwürfelt oder übertroffen, so ist das Ziel getroffen.
Der vorderste Granatwerfer kann nicht eingreifen.  Die Mindestentfernung zum Ziel von 30 Zoll ist nicht eingehalten.

Der vorderste Granatwerfer kann nicht eingreifen. Die Mindestentfernung zum Ziel von 30 Zoll ist nicht eingehalten.

Der Granatwerfer ganz außen hat die ausreichende Mindestentfernung zum Ziel von 30 Zoll.

Der Granatwerfer ganz außen hat die ausreichende Mindestentfernung zum Ziel von 30 Zoll.

Auch die anderen Granatwerfer haben die MIndestentfernung zum Ziel von 30 Zoll.

Auch die anderen Granatwerfer haben die MIndestentfernung zum Ziel von 30 Zoll.

Blick auf den Industriekomplex vor Shturmigrad.

Blick auf den Industriekomplex vor Shturmigrad.

Reichweitenprüfung. In der Stellung wird es ruhig. Man wird zuschauen müssen. Das Ziel ist für diesen Grantwerfer zu nahe.

Reichweitenprüfung. In der Stellung wird es ruhig. Man wird zuschauen müssen. Das Ziel ist für diesen Grantwerfer zu nahe.

Die Ziele sind markiert.

Die Ziele sind markiert.

Kann jede Einheit Feuerunterstützung nach gusto anfordern?

Zur Anforderung von Feuerunterstützung muss der Spieler vorab verbindlich festlegen, welche Einheit diesen Auftrag übernehmen soll. Zur Anforderung von Feuerunterstützung muss diese Einheit einen erfolgreichen Befehlstest durchführen. Bei einer roten Kommandokarte wird beim Befehlstest mit 3 W6-Würfeln und bei einer schwarzen Kommandokarte wird beim Befehlstest mit 2 W6-Würfeln gewürfelt. Die Einheit, welche die Feuerunterstützung anfordert, muss eine Sichtlinie zu allen vorab ausgelegten Zielpunkten haben und das Ziel entdeckt haben.

Hauptmann Hornung hat Sichtkontakt zu allen Zielen. Er fordert die Feuerunterstützung an. Er zieht die rote Kommandokarte "10" und würfelt mit drei W6-Würfeln insgesamt "10" Augen. Passt exakt!  Und raus mit den Murmeln!

Hauptmann Hornung hat Sichtkontakt zu allen Zielen. Er fordert die Feuerunterstützung an. Er zieht die rote Kommandokarte „10“ und würfelt mit drei W6-Würfeln insgesamt „10“ Augen. Passt exakt! Und raus mit den Murmeln!

Abweichung vom Ziel

Grundsätzlich kann zwar jede Einheit Feuer Unterstützung anfordern, jedoch ist die Qualität und Genauigkeit der übermittelten Zielkoordinaten stark von der Qualität der Einheit selbst abhängig. Wurde der Befehlstest zur Anforderung der Feuerunterstützung erfolgreich durchgeführt, werden die entsprechenden Explosionsschablonen auf den Zielpunkten zur Markierung des Wirkungsbereiches platziert. Je nachdem welche Einheit die Zielkoordinaten durchgegeben hatte, wird nun mit einem W8-, einem W12- bzw. einem W20-Würfel ermittelt, wo die Geschosse nun tatsächlich einschlagen.

Die Abweichung von den Zielkoordinaten wird mit bestimmten Würfeln ermittelt. Wenn eine …

  • normale Einheit Koordinaten durchgibt:
    Die Abweichung wird mit einem W20-Würfel ermittelt.
  • Elite- bzw. Veteraneneinheit Koordinaten durchgibt:
    Die Abweichung wird mit einem W20-Würfel ermittelt.
  • Führungseinheit Koordinaten durchgibt:
    Die Abweichung wird mit einem W12-Würfel ermittelt.
  • … Artilleriebeobachtereinheit Koordinaten durchgibt:
    Die Abweichung wird mit einem W8-Würfel ermittelt.

Im günstigsten Fall fallen die Abweichungen gering aus und das Ziel wird getroffen. Im schlechtesten Fall fallen die Abweichungen so ungünstig aus und es kommt dazu, dass eigene Einheiten vom Feuerschlag betroffen werden.

Bei der Ermittlung der Abweichung würfelt man mit dem Abweichungswürfel. Dies ist ein W8-, W12- oder W20-Würfel. Die gewürfelte Zahl gibt die Abweichung in Zoll an. Die Spitze der Fläche, auf welcher die Zahl aufgeprägt ist, zeigt an, in welche Richtung die Abweichung den Einschlag ablenkt. In unserem Beispiel hier sieht man, dass durch die Abweichung die Trefferschablone direkt auf einem der Infanterietrupps zu liegen kommen wird.

Bei der Ermittlung der Abweichung würfelt man mit dem Abweichungswürfel. Dies ist ein W8-, W12- oder W20-Würfel. Die gewürfelte Zahl gibt die Abweichung in Zoll an. Die Spitze der Fläche, auf welcher die Zahl aufgeprägt ist, zeigt an, in welche Richtung die Abweichung den Einschlag ablenkt. In unserem Beispiel hier sieht man, dass durch die Abweichung die Trefferschablone direkt auf einem der Infanterietrupps zu liegen kommen wird.

Treffer ermitteln

Liegen nach der Ermittlung der Geschossabweichungen immer noch Ziele im Wirkungsbereich der Explosionsschablonen, bekommt jedes Ziel vom Zugstapel verdeckt eine Kommandokarte zugeteilt. Alle Strukturen und alle Zieleinheiten die sich im Wirkungsbereich von einer, oder von mehreren Explosionsschablonen ganz bzw. auch nur teilweise befinden, müssen feststellen, ob es durch den Beschuss zu einem Schaden kommt.

Hierzu werden nun alle Kommandokarten die den Zielen bereits zugeteilt worden waren, aufgedeckt und es erfolgt auf jedes Ziel ein separater Angriff nach den normalen Regeln für Fernkampf. Bei roten Kommandokarten würfelt der Angreifer mit 3 W6-Würfel und bei schwarzen Kommandokarten würfelt der Angreifer mit 2 W6-Würfeln.

Wird der Wert der aktuellen Kommandokarte erwürfelt oder übertroffen, wurde das Ziel getroffen und es muss sofort festgestellt werden, ob es zu einem Schaden kommt. Misslingt der Wurf und der aktuelle Kartenwert wird nicht erwürfelt, ging der Schuss automatisch daneben.

Bei zwei Zielen weicht der Sschuss zu stark ab und der Feuerschlag geht ins Leere. Aber zwei Ziele ( die beiden äußeren ) kriegen eine auf die Zwölf.

Bei zwei Zielen weicht der Sschuss zu stark ab und der Feuerschlag geht ins Leere. Aber zwei Ziele ( die beiden äußeren ) kriegen eine auf die Zwölf.

Für die beiden getroffenen Ziele werden Kommandokarten gezogen und es wird gewürfelt. Für die schwarze Kommandokarte "5" müssen mit zwei W6-Würfeln mindestens "5" Augen erwürfelt werden. Das klappt nicht, somit erhält das Ziel keinen Schaden. Für die rote Kommandokarte müssen mit drei W6-Würfeln mindestens "8" Augen erwürfelt werden. "12" Augen sind sogar reichlich mehr. Der Trupp bekommt Schaden ab.

Für die beiden getroffenen Ziele werden Kommandokarten gezogen und es wird gewürfelt. Für die schwarze Kommandokarte „5“ müssen mit zwei W6-Würfeln mindestens „5“ Augen erwürfelt werden. Das klappt nicht, somit erhält das Ziel keinen Schaden. Für die rote Kommandokarte müssen mit drei W6-Würfeln mindestens „8“ Augen erwürfelt werden. „12“ Augen sind sogar reichlich mehr. Der Trupp bekommt Schaden ab.

Einheiten in Bunkern (Strukturen)

Befinden sich Zieleinheiten zum Zeitpunkt des Beschusses innerhalb einer Struktur, muss zuerst geprüft werden ob der zusätzliche Panzerungswurf der Struktur ausreicht, um die Zieleinheit vor dem Beschuss zu schützen. Ist der Panzerungswurf der Struktur erfolgreich, muss die Zieleinheit keinen separaten Panzerungswurf bzw. keinen separaten Deckungswurf durchführen.

Misslingt der Panzerungswurf der Struktur, erhält die Struktur einen entsprechenden Schaden in Abhängigkeit von der Waffe und die Zieleinheit muss sofort einen separaten Panzerungswurf bzw. Deckungswurf durchführen.

Ansonsten führen alle Einheiten die im Wirkungsbereich von Explosionsschablonen liegen und keinen Schutz durch eine intakte Struktur haben, die Panzerungs- und Deckungswürfe durch, die bei einem erfolgreichen Fernkampfangriff üblich sind. Einheiten bei denen diese Würfe misslingen werden markiert bzw. zerstört.


Bildnachweis: © alle schwarzer.de

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