Mehr Taktik, weniger Schwermetall

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Die Spiele in Koblenz haben es bereits offenbart: die reine Panzerschlacht ist für den Anfänger ja ganz reizvoll, aber der Sofageneral von Welt übt sich in der Abwechslung. Mal eine reine Infanterie-Attacke, mal ein wenig Unterstützung durch Steilfeuerwaffen, auch mal ungewöhnliche Gefechtsfahrzeuge.

Lieferung der Berkersheimer Panzerwerke

Für ein wenig mehr Abwechslung im Table-Top-Spiel haben der Plasti und der Sturmi schon vor längerer Zeit die Weichen gestellt. Für den Pool an Modellen für die Spiele in 2017 haben wir einige Gerätschaften geplant, welche dem Spieler mehr Möglichkeiten auf dem Spielfeld eröffnen – aber auch etwas mehr Nachdenken abverlangen.

Afrika: Panzerjäger und Infanterieunterstützung

Die Panzerjäger

Die Marder III (Sd.Kfz 139) haben uns zum Spieleinsatz gereizt. Die doch recht durchschlagsstarke Russen-Pak lässt einen kraftvollen Spieleinsatz zu. Allerdings darf sich der befehligende Sofageneral ncht zu einem Einsatz des Marder III als Kampfpanzer hinreissen lassen. Wenig (praktisch keine) Panzerung und ein geringer Schwenkbereich des Hauptgeschützes engen zu sehr ein. Wie nun, wenn eine plötzliche Gefechtssituation einen solchen Einsatz erforderlich erscheinen lässt?

Der 7,62cm Pak( r ) auf Gw. 38(t) "Marder III" Sd.Kfz 139 in seiner Standard-Rolle als sehr bewegliche Pak - hier in guter Deckung hinter einer mit Palmen bestandenen Bodenwelle.

Der 7,62cm Pak( r ) auf Gw. 38(t) „Marder III“ Sd.Kfz 139 in seiner Standard-Rolle als sehr bewegliche Pak – hier in guter Deckung hinter einer mit Palmen bestandenen Bodenwelle.

Von der Beweglichkeit ( vor allem im Vergleich zu gezogener Pak ) wollen wir profitieren, indem wir Spielsituationen schaffen, in welchen ein rascher Stellungswechsel erforderlich wird. Die Behind-Omaha-Profilwerte geben mit einer Bewegungsreichweite von 20cm da zwar nicht so viel her, aber da werden wir noch etwas korrigieren.

Ein spannender Punkt ist die gute Feuerkraft der Marder III gemäß den Profilwerten von Behind Omaha. Mit einer "3+4" und der dem Jagdpanzer vorbehaltenen Option, einen der Treffer-Würfel neu zu werfen, darf man der Ratsch-Bumm gute Schussergebnisse zutrauen.

Ein spannender Punkt ist die gute Feuerkraft der Marder III gemäß den Profilwerten von Behind Omaha. Mit einer „3+4“ und der dem Jagdpanzer vorbehaltenen Option, einen der Treffer-Würfel neu zu werfen, darf man der Ratsch-Bumm gute Schussergebnisse zutrauen.

In einem der Spiele in Koblenz erzielte übrigens ein Raupenschlepper Ost mit aufgeschnallter 75mm-Pak 40 beste Ergebnisse – trotz minimalster Panzerung. Das lässt auf einen formidablen Einsatz der Marder III hoffen.

Die Modelle stammen übrigens aus dem Bausatz von PSC „German Panzer 38(t) and Marder Variants“ (Artikelnummer WW2V20019). Plasti und ich haben da ein paar Schachteln geholt, da wir verschiedene Ausführungen davon wenigstens zugweise in Afrika, Normandie und Russland einsetzen wollen.

Das 15-cm schwere Infanteriegeschütz 33 (sIG 33)

Für den Spiel-Einsatz in Nordafrika haben wir zwei Exemplare des 15-cm schweres Infanteriegeschütz 33 (sIG 33) vorgesehen. Als Zugmaschinen befinden sich ja bereits verschiedene Halbkettenfahrzeuge im Modell-Pool.

Das 15-cm schwere Infanteriegeschütz 33 (sIG 33) im Einsatz zur Infanterieunterstützung.

Das 15-cm schwere Infanteriegeschütz 33 (sIG 33) im Einsatz zur Infanterieunterstützung.

Für die direkte Unterstützung der Infanterie im Angriff war das sIG 33 sehr wirkungsvoll. Allerdigs erfordert der Einsatz eine genaue Kenntnis der Stärken und Schwächen de Waffe.

Für die direkte Unterstützung der Infanterie im Angriff war das sIG 33 sehr wirkungsvoll. Allerdigs erfordert der Einsatz eine genaue Kenntnis der Stärken und Schwächen de Waffe.

Ein Infanterieangriff mit Infanterieunterstützung durch zum Beispiel das 15-cm schwere Infanteriegeschütz 33 (sIG 33) ist eines der Aufgabenstellungen, die wir uns für die Spiele in 2017 ausgedacht haben. Das sIG 33 bietet die Möglichkeit des Direktbeschusses oder alternativ den Einsatz als Steilfeuerwaffe. Sogar das Regelwerk „Behind Omaha“ bietet diese Option.

Reizvoll ist auch die Option des Mannschaftszugs. Das 1.800 Kilo schwere sIG 33 kann laut Profillisten von Behind Omaha pro Runde um 10cm bewegt werden, während die nur 1.400 Kilo schwere Pak 40 nur 5cm weit im Mannschaftszug bewegt werden kann. Da sind wohl noch ein paar Feinheiten zu schleifen. Dennoch reizt es, ein paar Trupps mit sIG durch eine Stadt gehen zu lassen. Genug Feuerkraft zum Säubern eines Stadtviertels hat das sIG 33 ja.

Das 15-cm schwere Infanteriegeschütz 33 (sIG 33) im Einsatz als Steilfeuerwaffe. Mit 3.550 Meter Reichweite eine nicht immer leichte Aufgabe.

Das 15-cm schwere Infanteriegeschütz 33 (sIG 33) im Einsatz als Steilfeuerwaffe. Mit 3.550 Meter Reichweite eine nicht immer leichte Aufgabe.

Wir haben sowohl Spiele mit Situationen in Städten als auch außerhalb beim Erstürmen von befestigten Feldstellungen vorgesehen. Wann welcher Einsatz für das sIG 33 der bessere ist, muss der Spieler ermitteln.

Wen es interessiert: das Modell ist das „1/72nd S-Model sIG 33 150mm Infantry Gun“ ( Artikelnummer S057 ) von S-Model. Zwei sIG 33 sind in der Packung, die Montage ist angenehm unkompliziert.

Early/Mid War: 2cm-Flak 38 und eine Batterie 105mm-Artillerie

2cm Flugabwehrkanone 38 (2cm Flak 38)

Eigentlich haben wir ja von Behind Omaha und dem Einsatz von Flugzeugen Abstand genommen. Nach dem neuen Regelwerk sind Flugzeuge einfach zu spielstark. Dennoch und um gerade auch diese Variante mal mit einem ebenbürtigen Gegner durchspielen zu können, haben wir ein paar einfache Flakgeschütze bereitgestellt. Von ACE die 2cm Flugabwehrkanone 38 (2cm Flak 38) (Artikelnummer 72288) hatte wir noch von unseren Kampfkäfertaxis ( zu deutsch: die Transportanhänger für unsere Goliath) übrig. Plasti meinte, das wäre jetzt die Gelegenheit, die Flakgeschütze sinnvoll zu nutzen.

Die 20mm Flugabwehrkanone 38 (20mm Flak 38) wie hier im Infanterietrupp soll als punktegünstige Ausrüstung und bewusst wenig kampfstarke Waffe in Early-War-Spielen im Boden-Luft- und Boden-Boden-Einsatz eine Aufgabe finden.

Die 20mm Flugabwehrkanone 38 (20mm Flak 38) wie hier im Infanterietrupp soll als punktegünstige Ausrüstung und bewusst wenig kampfstarke Waffe in Early-War-Spielen im Boden-Luft- und Boden-Boden-Einsatz eine Aufgabe finden.

Mit der grauen Lackierung sehen die drei ja schon irgendwie gut aus – finden wir. Natürlich wäre auch der Einsatz gegen Bodenziele eine Option. Gerade im Early War konnte man mit einer 20mm-Kanone ja manchmal noch einen Blumentopf gewinnen.

Die 10,5cm leichte Feldhaubitze leFH 18

Das andere Modell für Mid War Spiele ist die 10,5cm-leFH 18/40 von Zvezda. Ab 1943 im Einsatz bietet das Geschütz im Spiel einiges an Feuerkraft. In Spielsystemen wie Behind Omaha bietet die leichte Feldhaubitze eine hohe Durchschlagsleistung für wenig Punkte. Darüber hinaus kann die Option des indirekten Beschusses spielentscheidend sein.

Eine Batterie der 105mm leichte Feldhaubitze leFH 18/40 - hier als Modell von Zvezda

Eine Batterie der 105mm leichte Feldhaubitze leFH 18/40 – hier als Modell von Zvezda

Wir wollen die Artilleriestücke nicht als Feuerunterstützung von anderen Einheiten auftreten lassen, sondern als eine Batterie inszenieren, welche nach einem feindlichen Durchbruch plötzlich selbst mitten im Geschehen steht. Die hohe Durchschlagsleistung im Direktbeschuss muss sich mit der relativen Unbeweglichkeit des Geschützes arrangieren.

Und wieder das 15-cm schwere Infanteriegeschütz 33 (sIG 33)

Auch für die Early-War-Spiele in europäischen Theatres haben wir den Modell-Pool etwas aufgestockt. Zwei sIG 33 kamen noch dazu. Damit lassen sich auch Szenarien in Frankreich und im Osten mit reinem Infanterieeinsatz gut abbilden.

Das 15-cm schwere Infanteriegeschütz 33 (sIG 33) hier im Einsatz in Europa.

Das 15-cm schwere Infanteriegeschütz 33 (sIG 33) hier im Einsatz in Europa.

Normandie: Panzerjäger und Grenadiere

Ein klein wenig Liebhaberei ist hier auch mit dabei. Der Lkw mit dem Holzvergaser ist eigentlich ein Werbemodell einer großen Brauerei. Ich erstand ihn als „Beifang“ in der Bucht und sortierte ihn sogleich zur späteren Verwendung aus. Plasti hat ihn zünftig eingekleidet und nun schiebt er in der Normandie Dienst.

Hier ist das Lkw-Prachtstück mit dem klobigen Holzvergaser.

Hier ist das Lkw-Prachtstück mit dem klobigen Holzvergaser.

Aber zurück zum Ursprungsgedanken. Wir gingen von Saint-Aubin-Sur-Mer aus, wo mja das Grenadier-Regiment 736 Dienst schob. Nach den im Internet vorgefundenen Daten über die technische Ausstattung des Regiments war dort wenig an Fahrzeugen zu erwarten. Das wollen wir in den künftigen Spielen im Hinterland von und in Saint-Aubin-Sur-Mer korrekter abbilden. Hierzu stellen wir nun noch einige einfache Fahrzeuge für die künftigen Spiele bereit: ein paar VW Schwimmwagen, den Lkw. Zur Unterstützung geben wir noch einen Panzerjäger Marder III M (Sd.Kfz. 138) bei. Das muss reichen. Die Spiele sollen wesentlich infanteriebetonter werden. Das Modell des Marder III M stammt übrigens von UM (Artikelnummer 344).

Der Panzerjäger Marder III M (Sd.Kfz. 138) im Unterstützungseinsatz beim Grenadier-Regiment 736 nahe Saint-Aubin-Sur-Mer.

Der Panzerjäger Marder III M (Sd.Kfz. 138) im Unterstützungseinsatz beim Grenadier-Regiment 736 nahe Saint-Aubin-Sur-Mer.

Soviel für heute über unsere weiteren Pläne.

Stay tuned!

Sturmi.


Bildnachweis: © alle schwarzer.de

Über den Autor

Sturmi ist passionierter Dioramen- und Modellbauer und Table-Top-Spieler. Seinen Einstieg fand er über das frühere Spielsystem "Behind-Omaha" von Samy, aktuell spielt er "Poor Bloody Infantry/PBI", "Geile Scheiße", "DBMM", "ARMATI", "SAGA" und "Bolt Action"

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