Knüppeldamm, 4. Akt: „Knüppel“ + „Damm“

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Der Knüppeldamm ist mittlerweile gut durchgetrocknet. Die Balken des Damms sitzen fest im Polster aus Strukturpaste. Nun kann ich damit beginnen, die Balken des Damms und die darunter befindliche Erdscholle einzufärben.

Die Holzbalken

Der noch unbehandelte Knüppeldamm.

Der noch unbehandelte Knüppeldamm.

Die Holzbalken werden in drei Stufen behandelt, um ihr Aussehen von Zündholz in Holzbalken zu ändern.

  1. Auftrag der Grundfarbe Revell Aquacolor 36314 Beige
    Die helle Grundfarbe dient nur der Aufhellung des Untergrunds, denn der Originalfarbton geht später völlig unter.
  2. Auftrag der Lasur aus Revell Aquacolor 36184 Lederbraun
    Die Lasur wird in alle Strukturen und Ritzen des „Gebälks“ einziehen und den Kern des holzigen Aussehens bewirken.
  3. Trockenbürsten mit der Revell Aquacolor 36314 Beige
    Durch das Trockenbürsten ändern die dunklen Parts auf dem Holzbalken nochmal ihr Aussehen. Die Farbpartikel des Beige bleiben teilweise auf dem dunklen Braun haften und erzeugen eine leicht fleckige Oberfläche. Es ist das Finish für die Holzbalken.
Der Knüppeldamm nach erstem Auftrag "Beige"

Der Knüppeldamm nach erstem Auftrag „Beige“

Auftrag der Farben auf die Holzbalken

Es mag jetzt die Hitze ( 39° im Schatten… ) sein, oder dass die Hölzer wirklich lange trocknen konnten: Beim Farbauftrag musste ich sehr viel Wasser zusetzen, denn die Feuchtigkeit wich sehr schnell aus der aufgetragenen Farbe und die Farbe klebte in Klumpen auf den Hölzern.

Beim Farbton Beige musste ich in mehreren Durchläufen die Farbe auftragen, da mit der Beige-Lasur mit einem Durchlauf keine zufriedenstellende Deckung erzielt werden konnte. Anschließend war erneut ein gründliches Trocknen angesagt.

Ein nerviges Detail: Die Farbe muss auch zwischen die Balken in die durchaus vorhandenen Ritzen laufen. Tut sie dies nicht, bleiben später helle Stellen zwischen den Holzbalken übrig, die den optischen Gesamteindruck stören, denn zwischen den Holzbalken darf es nie weiß sein.

Hier wurde das Holz der Balken sowiel der Randhölzer mit der Revell Aquacolor 36314 Beige behandelt.

Hier wurde das Holz der Balken sowiel der Randhölzer mit der Revell Aquacolor 36314 Beige behandelt.

In der Draufsicht erkennt man, dass die Farbe auch wie gewünscht zwischen die Balken gelaufen ist. Später soll es keine weißen Blitzer geben.

In der Draufsicht erkennt man, dass die Farbe auch wie gewünscht zwischen die Balken gelaufen ist. Später soll es keine weißen Blitzer geben.

Behandlung der Erdscholle

Wie sieht Morast aus? Diese Fragestellung ist für so manchen Modellbauenthusiasten der Einstieg in wüstestes Philosophieren. Ich für meinen Teil entschließe mich ganz pragmatisch, die Standardbehandlung auf den Untergrund anzuwenden.

  1. Grundierung mit Revell Aquacolor 36116 Sand
  2. Auftrag der Lasur aus Revell Aquacolor 36184 Lederbraun
    Die Lasur erzeugt zunächst ein Ostereierfarbspiel „Knallgelb mit Schokobraun“. Später dann nach dem Trockenbürsten wandelt sich das Erscheinungsbild dann urplötzlich in „megageil“ und es sieht nach Erdboden aus.
  3. Trockenbürsten mit der Revell Aquacolor 36314 Beige
    Durch das Trockenbürsten kommt die gerade beschriebene Metamorphose der Ostereier in Erdboden zustande. Durch einen glücklichen Zufall entdeckte ich dieses Zusammenspiel der Farben und nutze es seitdem.

Einen Sonderfall stellt der Bereich des Untergrundes dar, der bereits von sumpfigem Brackwasser überspült wird. Diesen Teil möchte ich durch das Brackwasser durchschimmern lassen, so dass der Sumpf dort seicht wirkt. Ich plane hier eine Grundierung mit der Revell Aquacolor 36116 Sand und danach einen Auftrag der Schwarz als Lasur. Die „Sand“ ist eine sehr dominante Farbe, die sich hoffentlich gegen das aggressive Schwarz wird durchsetzen können. Wenn der Effekt nicht wie gewünscht eintritt, werde ich nochmal radikal drüberpinseln und neu pröbeln müssen.

Mit der Revell Aquacolor 36116 Sand wird die Erdscholle unter den Balken bemalt. Auch der direkte "Uferbereich" wird mit Sand gefärbt.

Mit der Revell Aquacolor 36116 Sand wird die Erdscholle unter den Balken bemalt. Auch der direkte „Uferbereich“ wird mit Sand gefärbt.

Der Zwischenstand von oben. Man erkennt leicht, dass der farbton "Sand" wesentlich kräftiger wirkt, als das Beige.

Der Zwischenstand von oben. Man erkennt leicht, dass der Farbton „Sand“ wesentlich kräftiger wirkt, als das Beige.

Erhöhter Wasserverbrauch

Auch beim Auftrag der Lasur aus Lederbraun zeigt sich die scheinbar unendliche Saugfähigkeit des Holzes. Ich musste reichlich Wasser zusetzen, um ein vorzeitiges Antrocknen der Farbe zu verhindern. Das Farbpigment muss nämlich schwimmend auf der Oberfläche verteilt werden.

Ein glücklicher Umstand: Sowohl das Holz als auch die Erdscholle brauchen das Lederbraun als Lasur. So konnte ich beide Farbflächen zur gleichen Zeit bedienen. Allerdings will die Erdscholle wesentlich mehr Farbpigment haben als das Holz. Aber das kann sie bekommen. Ich bin da sehr großzügig.

Erster Auftrag der Lasur aus Revell Aquacolor 36184 Lederbraun. Das Holz der Balken und der Untergrund saugen die Feuchtigkeit der Lasur schnell auf. Es muss viel Wasser zugegeben werden, damit die Farbe verarbeitet werden kann.

Erster Auftrag der Lasur aus Revell Aquacolor 36184 Lederbraun. Das Holz der Balken und der Untergrund saugen die Feuchtigkeit der Lasur schnell auf. Es muss viel Wasser zugegeben werden, damit die Farbe verarbeitet werden kann.

Der Boden im ufernahen Bereich

… hatte Eigensinn! Der Auftrag der Lasur aus Lederbraun führte recht schnell zu einem sehr dunklen Gesamtergebnis für den ufernahen Streifen Untergrund. In einem ersten Versuch führte ich viel Wasser zu, um das Farbpigment besser zu verteilen. Es mündete in eine mittlere Sauerei.

Die Partie mit dem Farbton "Sand" am Ufer wird ebenfalls mit einer sehr dünnen Lasurschicht überzogen.

Die Partie mit dem Farbton „Sand“ am Ufer wird ebenfalls mit einer sehr dünnen Lasurschicht überzogen.

Es ist eine üble Sauerei...

Es ist eine üble Sauerei…

Beim Trocknen erkennt man bereits das Herausbilden der typischen Holzstrukturen auf den Holzbalken.

Beim Trocknen erkennt man bereits das Herausbilden der typischen Holzstrukturen auf den Holzbalken.

Ende der Sauerei und neuer Anlauf

Nach dem Trocknen sah ich dann, dass der Untergrund im ufernahen Wasserbereich immer noch sehr dunkel wirkte. Ich malte mir aus, wie das aussehen würde, wenn ich später dann noch mit schwarzer Lasur drüber gehen würde. Abscheußlich!!!

Ich kam zu dem Schluss, dass ich den Bereich erneut mit „Sand“ überpinseln sollte, damit die schwarze Lasur nur ein Abdunklen bewirken würde. So geschah es dann auch.

Zuguterletzt habe ich die Partie des im Wasser befindlichen Untergrunds doch nochmal mit dem Farbton Sand behandelt. Nach Auftrag der Lasur aus Lederbraun erschien mir das Ganze zu dunkeln. Wenn ich in Betracht ziehe, dass später noch die dünne Lasur aus Schwarz aufgetragen werden wird, wäre vermutlich wenig heller Untergrund übrig geblieben. Es bleibt zu hoffen, dass das "Sand" mit dem "Schwarz" auskömmlich leben können wird.

Zuguterletzt habe ich die Partie des im Wasser befindlichen Untergrunds doch nochmal mit dem Farbton Sand behandelt. Nach Auftrag der Lasur aus Lederbraun erschien mir das Ganze zu dunkeln. Wenn ich in Betracht ziehe, dass später noch die dünne Lasur aus Schwarz aufgetragen werden wird, wäre vermutlich wenig heller Untergrund übrig geblieben. Es bleibt zu hoffen, dass das „Sand“ mit dem „Schwarz“ auskömmlich leben können wird.


Bildnachweis: © alle schwarzer.de

Über den Autor

Sturmi ist passionierter Dioramen- und Modellbauer und Table-Top-Spieler. Seinen Einstieg fand er über das frühere Spielsystem "Behind-Omaha" von Samy, aktuell spielt er "Poor Bloody Infantry/PBI", "Geile Scheiße", "DBMM", "ARMATI", "SAGA" und "Bolt Action"

4 Kommentare

  1. Fühle mich bemüsigt, Deinem Beispiel zu folgen, und mir auch einen Knüppeldamm zu bauen. Mal sehen, wie lange ich brauche. Gemäß meiner ureigensten Art, werde ich viel Naturmaterialien verwenden. (Soll ja so wenig wie möglich kosten… :-) )

  2. Ich unterstelle jetzt einmal, dass Xena dabei die Hölzer und nicht den Schlamm meint. :-)
    In der Endstufe rechne ich auch bei Stumi mit Ketten- und Radspuren auf dem Knüppeldamm.

    Ob er dabei eine frühkindliche Entwicklungsstufe nachholt, vermag ich nicht zu sagen, bin aber schon einmal gespannt.

  3. Frech sind sie, die Burschen!

    So ein paar schlammige Spuren sind natürlich eine Idee. Thx.

    @XENA: vielleicht hast du ja noch Fangopackung auf Lager. Das käme beim Untergrund optische sicher sehr realistisch. Vom Geruch her auf Dauer sicher auch… Hehe

    • Jaja.., stänkert ihr nur..!
      Ihr werdet schon sehen, was ihr davon habt..!

      Fakt ist : Mein Geländeteil (30×30) ist, bis auf die Bemalung, bereits fertig..!
      (Meine Sturmpioniere haben seit heut morgen mächtig hingeklotzt..!!! )
      Der Knüppeldamm sieht so aus, wie er meiner Meinung nach sein sollte.., ein wenig krude, und mit allem was man an Holz grad so hatte, angelegt. Tragen wird er bestenfalls Infanterie und Radfahrzeuge.., Panzer is nicht..(also zumindest keine, die schwerer wie beladene LKW´s sind…

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