Speedpainting #3: Uniformen für die Wehrmacht-Minis

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Heute morgen hat es mich nicht mehr ruhen gelassen. Die Minis müssen eingekleidet werden. Die Mainzer Bekleidungskammern der Sturmi-Army haben bereits um 06:30 geöffnet, muss man wissen… Manchmal auch schon um 04:05…

Was bisher geschah…

Gestern haben die 20 Minis des Speedpainting-Sprint ihre Base mit Zwo-Cent-Stück und Strukturpaste erhalten. Über Nacht sind die Bases getrocknet und die Strukturpaste ist erhärtet. Eine erste Kontrolle ergibt, dass auch die Aquarium-Kies-Steine fest sitzen.

Uniform-Grundfarbe im Speedpainting

Für die Schnell-Einkleidung der Herren aus dem Hause Matchbox entscheide ich, dass es zwei Qualitätsstufen geben wird.

  • Stufe I: „Standard“. Ziel: schnelle Umsetzung.
    Einfarbige Uniform. Hierfür verwende ich die Revell AQUACOLOR 361 67 Grüngrau
     
  • Stufe II: „Premium“. Ziel: besseres Erscheinungsbild als „Standard“.
    Die Uniform wird in den Tönen Grün und Grau gehalten. Der Farbkontrast hat schon bei anderen Figuren für eine wertigere Erscheinung gesorgt. Hierfür verwende ich für die Uniformjacke die Revell AQUACOLOR 361 67 Grüngrau. Für die Uniformhose benutze ich die Revell AQUACOLOR 361 43 Mittelgrau
     

Wem die Mittelgrau zu hell vorkommt, dem sei gesagt, dass der final aufzubringende Wash da schon für das nötige Nachdunkeln sorgt.

Die Wahl der richtigen Pinel ist gerade bei m Speedpainting wichtig

Die Wahl der richtigen Pinel ist gerade bei m Speedpainting wichtig

Was ist so schwierig am Aufbringen der Uniformfarben?

Eigentlich gar nichts. Die Farben dienen gleichzeitig als Grundierung. Früher hatte ich schon mal einen „Primer“ von „Army Painter“ benutzt. Bei den Matchbox-Minis ist das aber nach meiner Erfahrung nicht nötig. Solange man hinterher nicht mit den Fingernägeln dran rumpiddelt, bleibt die Farbe wo sie hingehört.

Pre-Wash mit Spüli

Wichtig ist eher etwas anderes: die Minis müssen vorher in frischem Spülwasser gereinigt werden. Das entfernt die Reste der beim Hersteller aufgebrachten Fette, welche ein leichteres Lösen des Gussastes aus der Spritzgussform ermöglicht. Da habe ich jetzt kein Foto von gemacht. Wie Spüli aussieht, werdet ihr ja sicher wissen.

Pinsel-Wahl: Dick oder dünn?

Wesentlich wichtiger ist auch noch die Wahl geeigneter Pinsel. Die Uniformfarbe wird stets flächig aufgebracht. Da sollte man mit dem Pinsel die Farbe zügig in alle Ritzen, Ecken, Löcher kriegen. Hierzu schlage ich einen etwas größeren Pinsel mit eher steifen Borsten vor. Auf dem Pinselbild rechts ist ein Revellpinsel mit Kunsthaarborsten. Die sind steif genug. Revell-Pinsel sind aus meiner persönlichen Sicht nicht so der Burner, aber dafür gehen sie. Den hier habe ich noch und nu wird er verheizt.

Der linke Pinsel ist auch ein Revell-Gesell. Er hat angeblich echte Rotmarder-Haare. „Rotmarder“ ist ein Qualitätsmerkmal. Bei Revell erreichen die Pinsel nicht die Qualität, die ich von Winsor & Newton (kaufe ich bei Gerstaecker) kenne. Letztere sind die besten Pinsel, die ich je hatte. Entscheidend ist für mich, dass der Pinsel seine Spitze beim Malen beibehält und sich nicht nach Lust und Laune verformt. Bei Revell machen die Dinger was sie wollen. Daher nehme ich die Revell-Pinsel nur für grobe Arbeiten her.

Den linken Pinsel benutze ich bei diesem Speedpainting-Sprint zum Auftrag der grauen Farbe auf die Uniformhose. Da ist der ganz simple Revell-Gesell überfordert, denn man muss recht exakt bis an die Uniformjacke heranmalen, möglichst ohne drauf zu patzen. Wer also die Minis im „Standard“-Style bemalen will, der ist mit dem Revell-Billigheimer noch gut bedient.

In welcher Reihenfolge kommen die Farben dran?

Zuerst das, was auf die Jacke kommt, dann die Hose. Man mal leichter von unten an die Jacke ran wie umgekehrt – dann gibt’s nämlich mehr Patzer auf der Hose. Auch gut zu wissen: die Uniformjacke der German Infantry von Matchbox hat oftmals einen kleinen Schlitz vorne unten. Da muss dann das Grau auch rein. Und das geht mit dem besseren Revell-Hobel dann wieder ganz gut. Beim Modell „Standard“ gibt’s eh nur eine Farbe, da braucht es keinen Rotmarder.

Übrigens: der Rotmarder hat weichere Borsten/Haare. Dadurch ist der Billigheimer schneller im Farbauftrag. Das macht sich bei den Durchlaufzeiten bemerkbar. Da kommen wir nachher auch nochmal drauf.

Wie exakt muss man pinseln?

REVELL Aquacolor 361 67 Grüngrau

REVELL Aquacolor 361 67 Grüngrau

Bei dem Grüngrau gehe ich einfach über alles drüber, weil es ja auch als Grundfarbe dient. Die Stiefel bekommen auch ein wenig was ab. So vermeide ich ungewollte Stellen, an denen sich entgegen meiner Anweisung keine Farbe eingefunden hat. Bei dem „Premium“-Landser male ich mit dem Graugrün etwas über die Jacke der Uniform hinaus. Das Mittelgrau überdeckt es später mühelos und es entstehen auch hier keine „Leerstellen“. Letztere kosten nämlich Zeit beim Ausbessern nach Entdeckung. Und Nerven obendrein…

Der Farbauftrag ist eher dünn – von der Dicke her. Die Konsistenz der aufgetragenen Farbe sollte nicht wässrig sondern eher zähflüssig sein. Okay, da kann sich jetzt wahrscheinlich keiner was drunter vorstellen. Wenn wir dem nächst unseren YouTube-Channel eröffnen, wird ein Video darüber sicher bei den ersten dabei sein. Textlich kann man das nur schwer beschreiben. Da fehlen der deutschen Sprache die passenden Adjektive.

Das Gesicht und alle Hautflächen dürfen ruhig was abbekommen. Das verschwindet wieder. Den Helm pinsle ich schon mal nach. Dort schimmert sonst schnell mal das Blau des Figuren-Plastiks durch. Wenn alle anderen Farben drauf sind, kommt eh nochmal ein Sprint „Farbkorrektur Grüngrau“. Dann werden alle kritischen Stellen nachbehandelt. Deswegen sollte man sich jetzt noch keine Haare ausraufen, wenn mal was schief geht. Speed-Painting-ist hier völlig entspannt zu sehen.

Resultate des Uniform-Speedpainting?

Ja, was soll ich da viel schreiben. Schaut’s euch mal an. Heute morgen hatten wir megageile Sonntagmorgensonne (und das schon am Samstag) – da werden Fotos immer ne Ecke besser wie sonst. Bitte sehr.

Die Resultate dieses Sprints vom Speedpainting sind jetzt noch nicht wirklich spektakulär. Die Herrrschaften haben jetzt halt eine oder zwei Farben mehr am Leib. Aber auch dieser Schritt ist wichtig.

Die Resultate dieses Sprints vom Speedpainting sind jetzt noch nicht wirklich spektakulär. Die Herrrschaften haben jetzt halt eine oder zwei Farben mehr am Leib. Aber auch dieser Schritt ist wichtig.

Das Modell "Standard" wirkt eventuell etwas schmucklos. Keine Sorge, die paar akzente, die noch drauf kommen und dann der finale Wash zaubern und hauchen  den Matchboxianern kräftig Leben ein.

Das Modell „Standard“ wirkt eventuell etwas schmucklos. Keine Sorge, die paar akzente, die noch drauf kommen und dann der finale Wash zaubern und hauchen den Matchboxianern kräftig Leben ein.

Das Modell "Premium" wirkt auch noch etwas wie vom andern Stern. Furchtbar helles Grau und so. Interessanter Effekt: sobald später die Hautfarbe aufgetragen ist, wirken die plötzlich wie "fast fertig"!  Kaum zu glauben, aber wahr.

Das Modell „Premium“ wirkt auch noch etwas wie vom andern Stern. Furchtbar helles Grau und so. Interessanter Effekt: sobald später die Hautfarbe aufgetragen ist, wirken die plötzlich wie „fast fertig“! Kaum zu glauben, aber wahr.

Speedpainting Timetable

Natürlich habe ich die Zeiten gestoppt. Die will ich euch nicht vorenthalten. Hier sind sie. Ich habe jetzt zwei separate Spalten pro Qualitätsstufe, damit man das besser tracken kann.

Arbeitsschritt Anzahl Figuren „Standard“ „Premium“
  Dauer (Minuten) pro Mini Dauer (Minuten) pro Mini
Base erstellen 20 38:00 01:56 38:00 01:56
Uniform uni Grüngrau 10 05:30 00:33
Uniformjacke Grüngrau 10 03:00 00:18
Uniformhose Mittelgrau 10 05:10 00:31
Gesamt je 10 43:30 02:26 46:10 02:45

 

Soviel für heute. Frohe Ostern vom Sturmi.

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Bildnachweis: © alle schwarzer.de

Über den Autor

Sturmi ist passionierter Dioramen- und Modellbauer und Table-Top-Spieler. Seinen Einstieg fand er über das frühere Spielsystem "Behind-Omaha" von Samy, aktuell spielt er "Poor Bloody Infantry/PBI", "Geile Scheiße", "DBMM", "ARMATI", "SAGA" und "Bolt Action"

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