Speedpainting #1: So zwo 10er-Trupps für meine 20mm-Armee

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Speedpainting – oder „Wie ich zwei 10er-Trupps für meine Behind-Omaha-Armee bemalte.„. Eines mal vorweg: es ist nicht der erste 10er-Trupp, den ich für meine BO-Armee bemalt habe. Jetzt interessiert es mich mal, wie schnell man so ’nen Trupp bemalen kann. Ganz nebenbei entstehen so zwei neue 10er-Trupps. Das kann sicher auch nicht schaden.

Speedpainting: ne kleine Artikelserie über Farben, Figuren, praktische Tipps, Geschwindigkeit, Qualität & Co.

Wer mich kennt, der weiß, dass zwei neue 10er-Trupps (vor allem deutsche) nicht wirklich nötig gewesen wären. Da gäbe es schon den einen oder anderen. Warum also noch zwei davon? Nun, bei meinen letzten Bemalaktionen habe ich etwas Routine bekommen – und wie mir einige meiner Wargaming-Freunde erklärten, auch gute Ergebnisse erzielt. Mehrere Anfragen für Auftragsarbeiten hatte ich in den letzten 12 Monaten auch schon bekommen (kommt gut, sowas! Da strahlt das Ego!). Da wurde natürlich auch schon mal die Frage laut, was denn ein solcher „Mini“ kosten würde, sollte, müsste, dürfte… Das interessiert mich natürlich schon mal. Aber wie geht man da ran? Entscheidend ist bei der Beantwortung der Frage die Dauer der Bemalung.

Wie lange malt man so an einer Figur?

Ja, das ist sicher ne sehr gute Frage. Ich hatte ja schon mal wegen Bemalung bei den Wiesbadener Phantasos-Studios angefragt. Dort zahlt man je nach Qualitätsstufe 2,50, 3,50 oder 5,00 Euro pro Figur. Die Qualitätsstufen unterscheiden sich in der Anzahl der aufgetragenen Farben und der Verfeinerung ( Aufhellungen, Schatten, … ). Bei einer anderen Sache hatte man mir eine Bemalung nach Aufwand angeboten, die mit 35 Euro pro Arbeitsstunde abzurechnen seien. Daraus kann man unschwer ableiten, dass in der einfachsten Qualitätsstufe 14 Figuren pro Stunde gefertigt werden müssen. Sonst klappt es mit den 35 Euro pro Stunde nicht. Das macht cirka 4 Minuten pro Figur. Das ist ja mal ne reife Leistung… Meinen Respekt und Hut ab.

Speedpainting rückwärts: wie lange brauche ich selbst dafür?

Na, der erste Versuch isses nu nich. Kürzlich hatte ich einen Satz deutsche Infanterie bepinselt und etwa 14 Minuten pro Figur benötigt. Allerdings waren das auch 19 einzelne Bemalschritte. Heute fange ich mal an und mache das Ganze in einfach. Für ein schnelles Behind-Omaha-Spiel, bei dem man die Figuren eh nicht aus weniger als 50-70cm Entfernung betrachtet, kann es sicher mal etwas einfacher sein. Na, ein bisschen dreht sich mir der Magen schon rum. Wenn mehr geht, will ich auch mehr rausholen. Aber wenn die Speedpainting-Minis fertig sind, werde ich mich mal bei den Kumpels umhören, ob man davon Augenkrebs bekommt oder Kauflust. Ich werde berichten.

Von den "German Infantry" von Matchbox habe ich noch 20 Mann über. Die müssen nun für den Versuch herhalten.

Von den „German Infantry“ von Matchbox habe ich noch 20 Mann über. Die müssen nun für den Versuch herhalten.

Rohmaterial für Sturmis Speedpainting: Matchbox P-5003 German Infantry

Für meinen Speed-Painting-Versuch habe ich die „German Infantry“ von Matchbox ausgewählt. Warum? Zum Einen habe ich da cirka 30 Figuren über und zum Anderen – und das ist der wichtigere Grund – sind die Figuren sehr gut plastisch ausmodelliert (sagt man das so?). Bei meinen bisherigen Bemalaktivitäten hatte ich mit den Matchbox-Minis die besten und speedigsten Ergebnisse erzielen können.

Meine zuletzt bemalten Minis ( die mit 14 Minuten pro Figur ) hier vor den unbemalten Herrschaften aus dem Hause Matchbox.

Meine zuletzt bemalten Minis ( die mit 14 Minuten pro Figur ) hier vor den unbemalten Herrschaften aus dem Hause Matchbox.

Es sind viele kleine Details, die beim Bemalen schöne Ergebnisse zeitigen. Der Faltenwurf der Uniformhose, die sauber herausgearbeiteten Details wie Gurte, Ausrüstungsgegenstände wie Munitionstaschen, Gasmaskenbehälter und so weiter. Okay, der Klappspaten ist eine totale Katastrophe. Der geht eigentlich gar nicht. Aber ich habe mich mit diesem Malus arrangiert. Und… der Maßstab ist 1/76. Die Nietenzähler da draußen werden jetzt die Messer wetzen. Ich finde aber, dass die Matchbox-Minis särr gutt zu meinen übrigen Figuren passen. Somit mögen die Nietenzähler schweigen und sich in ihrem stillen Kämmerlein in Verfluchungen ergehen.

Für meine Behind Omaha-Armee: zwei 10er-Trupps in einfacher Ausstattung.

Für meine Behind Omaha-Armee: zwei 10er-Trupps in einfacher Ausstattung.

20 Schwere Mörser? 30 Panzerschrecks?

Wer mich kennt, der kennt auch meine Vorliebe für die schweren Mörser. 81mm und 120mm. Kann ich nie genug kriegen. Auch der Panzerschreck hat’s mir angetan. Wer jetzt zwei von Waffen strotzende 10er-Trupps erwartet, wird aber gründlich enttäuscht. Für meine testweise Speedpainting-Serie werde ich einfache Figuren verwenden und auf schwere Waffen gänzlich verzichten.

So, genug für jetzt. In den nächsten Tagen gibt’s mehr vom Sturmi.

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Bildnachweis: © alle schwarzer.de

Über den Autor

Sturmi ist passionierter Dioramen- und Modellbauer und Table-Top-Spieler. Seinen Einstieg fand er über das frühere Spielsystem "Behind-Omaha" von Samy, aktuell spielt er "Poor Bloody Infantry/PBI", "Geile Scheiße", "DBMM", "ARMATI", "SAGA" und "Bolt Action"

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