„Der weiße Mond von Maratonga“: die Sixties, der Mettigel und General Yellow

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„Der weiße Mond von Maratonga lässt Märchen und Wunder geschehn – erhört, was die Herzen erflehn…“ so schmachteten einst Werner Scharfenberger und Fini Busch. Letzten Samstag dudelte der „weiße Mond von Maratonga“ aus XENAs CD-Player. Cindy & Bert waren auch dabei und so manch anderer aus der Langhaar- und Schlaghosenfraktion. Auf dem Tisch stand ein Topf Bowle: die richtige natürlich mit satt braunem Zucker und Rum drin, nix für die modernen Weicheier. In Monnem kommen wirklich nur die Harten in den Garten.

XENA feiert

Die traditionelle dickbauchige Weinflasche mit der in den 60ern so romantischen Tropfkerze

Die traditionelle dickbauchige Weinflasche mit der in den 60ern so romantischen Tropfkerze

Es dürfte dem einen oder anderen beim Studium der Einleitung bewusst geworden sein: in Monnem wurde gefeiert. Einen Grund gab es auch: XENA hatte Geburtstag und lud ein. Sturmi und Sturmine folgten der Einladung gerne, gefeiert wurde in der Aula der Käfertaler Motorenwerke. Nach einer Ansprache von Werksleiter XENA an die Unikornische Belegschaft begannen die Feierlichkeiten.

Wie es sich für ein echtes Einhorn ziemt, musste kein Gast Sorge haben, hungrig nach Hause gehen zu müssen. Das mit dem Gehen allerdings wurde schwierig, es wurde mehr ein Rollen, denn XENA und Gattin hatten ordentlich aufgetragen.

Allerdings gab es nicht einfach nur Oberleckeres, man hatte sich ein Motto für die Festivität gewählt: Die Sechziger! Jetzt dürfte so manchem klar werden, wieso sich die CD mit Cindy & Bert in den CD-Player eingeschlichen hatte. Die Sache hatte Methode!

XENA hatte auch für reichlich Deko gesorgt. Nein, keine 20mm-Wälder oder 15mm-Schützengräben. Der Klassiker war zu sehen: die Tropfkerze auf der dickbauchigen Weinflasche, wie wir (naja, die Ältererereren unter uns mehr) sie aus unserer wilden Jugend kennen. Ja, nee iss klaaar. Da muss auch ein Mettigel her. Einer? XENA ist ja dafür bekannt, dass er wie Sturmi mehr die größeren Mengen liebt. So wurde es denn gleich ein Mettigel-Platoon.

Das ist "General Yellow". Den hieß XENAs Gattin nach Shturmigrad mitgehen. Sturmi sagt nochmal Danke für den gelben Mitstreiter. Er hat bereits Stellung im Shturmigrader Stadtwald bezogen.

Das ist „General Yellow“. Den hieß XENAs Gattin nach Shturmigrad mitgehen. Sturmi sagt nochmal Danke für den gelben Mitstreiter. Er hat bereits Stellung im Shturmigrader Stadtwald bezogen.

Schwer was los in der Feldküche

Wenn ich es mir gestattete, meine Gedanken ein wenig schweifen zu lassen, dann rauschte mein Geist tatsächlich zurück ins letzte Jahrtausend und durchpflügte dort die Erinnerung der gaaaaaanz frühen Jahre. Ja, diese Songs hatte ich wieder im Ohr und „Paradiso unterm Sternenzelt…“ dudelte es bekannt und ich erinnerte mich an die Jahre. Der Musikschrank im Wohnzimmer meines Elternhauses spielte unermüdlich „Südwind…“ und die ganzen anderen Schnulzen, die XENA aufgetrieben hatte und die jetzt Erinnerungen in mir wachriefen.

Ach ja, wer mal eintauchen will… Bitte sehr:

AugenSchmaus, OhrenSchmaus, GaumenSchmaus

Ja, was gabs denn nun. Also erwähnt werden muss der Klecksel-Kuchen, der ein böhmischerwelcher ist. Der ist so ganz in der Art der Sofageneräle, der tarnt sich nämlich. Ganz unscheinbar kommt er als Streuselkuchen daher. Doch kaum nähert man sich ihm unvorsichtig mit der Kuchengabel, dann entpuppt er sich als handfeste Überraschung, hält er doch Mohn, Pflaumen und so allerlei andere kulinarische Wohltaten bereit und nimmt unsere Geschmacksnerven unter Beschuss. XENA hatte uns gewarnt, aber wir sind doch in die Falle reingetappt. Das Kuchenblech wurde jedenfalls stark geräubert, wie ich feststellen musste.

Ganz in der Art der Sechziger hatte XENA die Pumpernickel und Kekse aufgefahren, wie wir sie damals auch mit Käse, Wurst & Co. belegt hatten. Die kulinarische Begleitung unserer Zeitreise konnte sich sehr sehen lassen. Auch die obligatorischen gefüllten halben Eier gab es, auf die damals so mancher Gastgeber stolz war, wenn er sie seinen Gästen als den letzten Schrei bieten konnte. Die Füllung reichte von pfälzisch (Leberwurst & Griebenwurst) bis russisch (na, ihr wisst schon was). Ich habe noch das Bild der Frisuren der Gastgeberinnen von damals im Kopf. Diese Dauerwellen-Lockenköpfe…

Ach, wisst ihr was? Ich gebe euch jetzt ein paar Bilder aus der Monnemer Aula. Wenn es euch überkommt: bitte nicht in den Bildschirm beißen. Und: keine Sorge, ich habe für euch mitgegessen, es musste nix schlecht werden… Sturmine hat das ihre dazu beigetragen. Sie kämpfte tapfer an meiner Seite und wir eroberten so manche widerborstig gehaltene Stellung des Mettigel-Platoons.

Stilecht in eine halbe Wassermelone eingesteckt: die Tomaten-Käse-Trauben-Spiesschen. Es leben die Sixties!

Stilecht in eine halbe Wassermelone eingesteckt: die Tomaten-Käse-Trauben-Spiesschen. Es leben die Sixties!

Genauso stilecht auf die Kräcker genagelt: feinsäuberlich zackelig geradelte Käsescheiben mit leckeren Soßen und Kräutern drauf.

Genauso stilecht auf die Kräcker genagelt: feinsäuberlich zackelig geradelte Käsescheiben mit leckeren Soßen und Kräutern drauf.

Erdbeeren. Ja klar, die sind natürlich zeitlos...

Erdbeeren. Ja klar, die sind natürlich zeitlos…

Formen hat er sich gekauft. Zum Ausstechen. Aber gelohnt hat es sich, oder?

Formen hat er sich gekauft. Zum Ausstechen. Aber gelohnt hat es sich, oder?

Pfälzer Pumpernickel: mit Leberwurst und Griebenwurst. Gürkchen natürlich auch.

Pfälzer Pumpernickel: mit Leberwurst und Griebenwurst. Gürkchen natürlich auch.

Die halben Eier. ebenso gekonnt wie stilecht mit der Stern-Düse aufgespritzt.

Die halben Eier. ebenso gekonnt wie stilecht mit der Stern-Düse aufgespritzt.

Das magentafarbene sind übrigens Rote Beete.

Das magentafarbene sind übrigens Rote Beete.

Nudelsalat. Der darf auf keiner Sixties-Party fehlen.

Nudelsalat. Der darf auf keiner Sixties-Party fehlen.

Es gab etwas MEHR Eier...

Es gab etwas MEHR Eier…

Krakauer und anderes Leckergut beim Sieden im Kochtopf.

Krakauer und anderes Leckergut beim Sieden im Kochtopf.

Die Bowle...

Die Bowle…

Der gut getarnte Kleckselkuchen aus Böhmen.

Der gut getarnte Kleckselkuchen aus Böhmen.

Über den Autor

Sturmi ist passionierter Dioramen- und Modellbauer und Table-Top-Spieler. Seinen Einstieg fand er über das frühere Spielsystem "Behind-Omaha" von Samy, aktuell spielt er "Poor Bloody Infantry/PBI", "Geile Scheiße", "DBMM", "ARMATI", "SAGA" und "Bolt Action"

1 Kommentar

  1. Muss ne geile Party gewesen sein..!
    Angeblich soll Einer der Anwesenden zum Ende die Bowleschüssel beidhändig zum Finalen Schluck angesetzt haben.
    Aber das ist sicherlich im Reich der Legende angesiedelt… :-)

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