Der blaue Frack

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Ich muss zugeben, es liegt schon etwas zurück, dass ich meine Imperialen Römer auf die Base gehievt habe. Es hat eine Weile gedauert, bis ich den Entschluss fasste, die Bemalung in Angriff zu nehmen. Es sind ja auch nicht wenige: 118 Mannen, die auf Farbe harren. Jetzt aber war der Zeitpunkt gekommen, ihnen den blauen Frack zu verpassen.

Wieso blau?

Die Frage ist berechtigt. Meist sieht man Römer in roter Tunika über den Spieltisch spazieren. Doch haben mich meine republikanischen Römer vom Aussehen her nachhaltig beeindruckt. Ich habe sie fertig bemalt bekommen und sie trugen eine blaue Tunika, die sich ausnehmend gut machte.

Ich beschloss, meinen imperialen Römern die gleiche Farbe zu verpassen. Allerdings sah ich eine Änderung vor: das Bemalverfahren. Die Tuniken der republikanischen Römer waren ganz klassisch bemalt. Eine dunkle blaue Grundierung, darauf an den erhabenen Stellen eine hellere blaue Farbe, darauf eine weitere noch hellere blaue Akzentfarbe. Das ist bei 118 Figuren höchst zeitraubend.

Zudem hatte ich bereits beste Erfahrungen mit den Contrast Colours von Citadel gesammelt. Da wollte ich doch mal schauen, was da so möglich war. Sicherheitshalber wollte ich allerdings erst mal nur 10 Figuren angehen. Wenn es in die Hose gehen würde, hätte ich nicht ganz so viele Figuren mit Isopropanol zu reinigen. Und wenn es klappen würde, könnte man schnurstracks weiterwerkeln.

Basisbemalung

Vor dem Bemalen der Tunika stand erst mal die übliche Grundierung an:

  • Für das gesamte Kettenhemd: Revell Aquacolor Aluminium
  • Für die Tiefe: Games Color Black Wash auf dem gesamten Kettenhemd
  • Revell Aquacolor Hautfarbe für alle Hautpartien

Der Einfachheit halber zog ich das Grundieren bei allen 118 Figuren gleich durch. Wenn man so im Fluss drin ist, geht das eigentlich recht flott. Man nicht viel gewonnen, wenn man die Arbeit auf mehrere Tage verteilt. Im Gegenteil.

Und wenn man nach den ersten zehn Figuren mit blauem Frack gleich weiterpinseln will, sind sie gleich alle bereits grundiert.

Auch die Herren Offiziere nahm ich mir gleich mit vor. Vermutlich würden die jedoch ganz zuletzt fertig werden. Irgendwie habe ich da eher einen Hang dazu, die Mannschaften zuerst fertigzustellen.

Hier die ganze Truppe, frisch gebased, doch noch unbemalt.

Hier die ganze Truppe, frisch gebased, doch noch unbemalt.

Zwei Legionäre mit aufgetragener "Aluminium" und "Black Wash"

Zwei Legionäre mit aufgetragener „Aluminium“ und „Black Wash“

Die gleichen Legionäre mit aufgetragener "Hautfarbe"

Die gleichen Legionäre mit aufgetragener „Hautfarbe“

Alle Maannschaften, bereits zum Empfang der blauen Kluft.

Alle Maannschaften, bereits zum Empfang der blauen Kluft.

Und auch das Führungsteam ist soweit.

Und auch das Führungsteam ist soweit.

 


Arbeiten mit den Citadel Contrast Colours

Damit die Citadel Contrast Colours gut wirken, brauchen sie eine helle Grundierung. Als Basisfarbe wählte ich dafür die Revell Aquacolor 36159 Himmelblau aus. Ich hatte ein paar andere Farbtöne getestet. Aber die waren mir teils zu grünstichig.

Beim ersten Auftrag der „Himmelblau“ war ich etwas unsicher. Die Farbe versank in die tiefen Stellen der Figur hinein. Ich befürchtete, dass die erhabenen Stellen ohne Farbauftrag bleiben würden. Doch die Angst war unbegründet. Schlussendlich bedeckte die Farbe die Figur zuverlässig und vollständig.

Nach dem Trocknen trug ich die Citadel Contrast Colour Ultramarines Blue auf. Die Farbe setzte sich in die tiefen Stellen, färbte erhabene Stellen aber immer noch sanft ein. Das Ergebnis finde ich nicht schlecht.

Die "Himmelblau" auf der Figur. Sie ist noch nicht getrocknet und es wirkte nicht so stimmig.

Die „Himmelblau“ auf der Figur. Sie ist noch nicht getrocknet und es wirkte nicht so stimmig.

Nach dem Auftrag der Contrast Colour von Citadel kommt aber der gewünschte Eindruck zustande.

Nach dem Auftrag der Contrast Colour von Citadel kommt aber der gewünschte Eindruck zustande.

Hier zwei Legionäre nach dem Trocknen.

Hier zwei Legionäre nach dem Trocknen.

Auch bei Einfall von Tageslicht wirkt die Farbe nach meinem Gusto.

Auch bei Einfall von Tageslicht wirkt die Farbe nach meinem Gusto.

 

Wie wurde die 10-Mann-Truppe schließlich?

Nach dem Trocknen der blauen Farbe bemalte ich die Details an den Figuren.

  • Der Helm wurde mit Gold bemalt.
  • Auf alle Hautpartien trug ich den Umber Wash von Games Color auf.
  • Das Pilum grundierte ich am Schaft mit Revell Aquacolor 36314 Beige, darauf kam nach dem Trocknen ein dünner Wash mit Lederbraun.
  • Der Metallpart des Pilum bekam Aluminium ab.
  • Die Scheide des Schwertes wurde mit Gold grundiert, dann setzte ich an der Seite als Zierrat einen Streifen mit Himmelblau, auf den ich erneut die blaue Citadelfarbe auftrug.
  • Lederriemen und Gürtel bemalte ich mit der 36185 Braun, einem orangigen Farbton.
  • Für die Sandalen wählte ich eine Lederbraun als Grundfarbe, die ich mit einem Wash aus Hautfarbe überzog. So wirkt es, als scheint zwischen den Lederriemen der Fuß durch. Sandalig eben.

Für die Base grundierte ich mit Revell Aquacolor Afrikabraun, das ich nach dem Trocknen mit Weiß trockenbürstete. Die Steine bemalte ich Weiß, auf die ich dann einen Wash Pale Grey auftrug. Die helleren Teile der Steine ließ ich schließlich mit stark verdünnter Weiß noch ein wenig aufhellen, so dass einige Stellen tatsächlich strahlend weiß sind. Die kleinen Büschels stammen von Woodland Scenics.

Unten seht ihr die finalen Figuren. Mein Fazit: der blaue Frack steht den Römer gut (finde ich jedenfalls) und so sollen dann auch die anderen Römer den Frack erhalten.

Nächste Woche geht es weiter…

Sturmi

Die fast fertig bemalte Figur vor der Gestaltung der Base.

Die fast fertig bemalte Figur vor der Gestaltung der Base.

Mit fertiger Base tritt die 10-Mann-Truppe bei Karthago an.

Mit fertiger Base tritt die 10-Mann-Truppe bei Karthago an.

Die fertig bemalte Figur vor der Gestaltung der Base.

Die fertig bemalte Figur vor der Gestaltung der Base.

Mit fertiger Base tritt die 10-Mann-Truppe bei Karthago an.

Mit fertiger Base tritt die 10-Mann-Truppe bei Karthago an.

Über den Autor

Sturmi ist passionierter Dioramen- und Modellbauer und Table-Top-Spieler. Seinen Einstieg fand er über das frühere Spielsystem "Behind-Omaha" von Samy, aktuell spielt er "Poor Bloody Infantry/PBI", "Geile Scheiße", "DBMM", "ARMATI", "SAGA" und "Bolt Action"

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