Streng geheim: der T-72 / Leopard 1 Hybrid

0

Nicht erst seit dem Ukraine-Konflikt denkt man über den parallelen Einsatz von östlichem und westlichem Kriegsgerät nach. Jemand, der dies schon sehr früh erkannt und vor allem dokumentiert hat, ist der PMCL, der Plastik Modellbauclub Lübeck. Dort nämlich baute man ein Modell des „T-72 / Leopard 1 Hybrid“.

Wie entstand der T-72 / Leopard 1 Hybrid?

Wer jetzt denkt, dass hier ein Modellbauer zwei Bausätze zu Weihnachten geschenkt bekam und sich nicht so recht für eines der Modelle entscheiden konnte, der täuscht sich gewaltig. Die Entwicklung des Hybridsystems geht auf einen sehr frühen Gedanken der Wiederverwendbarkeit von Beutefahrzeugen (ganz oder auch in Teilen) zurück. Man sah es als vorteilhaft an, beschädigte Leopard Kampfpanzer mit erbeutetem Fremdmaterial instandsetzen zu können. Man ging bei den Überlegungen sogar noch einen Schritt weiter und versetzte ausgediente Leopard 1 Panzer in die Lage, Equipment der damaligen Warschauer Pakt Staaten aufnehmen zu können. Die Tests mit ersten Prototypen verliefen positiv, weshalb man sich entschloss, von den ersten Hybrid-Modellen größere Stückzahlen herzustellen – und sie streng geheimgehalten einzulagern.

Wie man heute weiß, geschah dies in Gorleben, das viele fälschlicherweise für ein Lager für radioaktive Abfälle halten. Doch in Wirklichkeit befinden sich dort 1.235 betriebsbereite Leopard 1 Hybrid, die im Verteidigungsfall zum Einsatz kommen werden. Durch die großartige Arbeit von Friedrich vom PMCL kommt jetzt erstmals ein Bild (vom Modell) des T-72 / Leopard 1 Hybrid an die Öffentlichkeit. Das Foto oben entstand beim Auftritt von Friedrich auf der Tactica 2022 in Hamburg.

Küstenverteidigungspanzer KVP „Sea-Leopard“

Ein weiteres Projekt, welches erst nach über 40 Jahren strengster Geheimhaltung in der Öffentlichkeit bekannt wurde, ist ein deutsch-dänisches Gemeinschaftsprojekt. Die Rede ist vom „Sea-Leopard“, dem sogenannten Küstenverteidigungspanzer KVP. Das Foto zeigt die Ausstattungsvariante „Salventakt-Drilling“. Einsatzbereich für den KVP war die Küstenverteidigung, um amphibische Marinestreitkräfte des Warschauer Pakts an der Anlandung zu hindern.

Ein vollautomatisches Ladesystem ermöglichte eine reduzierte Besatzung von lediglich zwei Mann bei einer erhöhten Schussfolge von 45 Breitseiten pro Minute. Der erste Mann der Besatz fungierte als Richtschütze, während der zweite Mann mit einem Munitionsfahrzeug neue Munition zuführte. Für ein Salve-Wirkungs-Schießen besaß der Sea-Leopard eine Förderband-Anbindung an nahegelegene Munitionsdepots.

Der Küstenverteidigungspanzer KVP "Sea-Leopard" beim Übungsschießen nahe Bornholm.

Der Küstenverteidigungspanzer KVP „Sea-Leopard“ beim Übungsschießen nahe Bornholm.

Der Küstenverteidigungspanzer KVP "Sea-Leopard" beim Übungsschießen nahe Bornholm.

Der Küstenverteidigungspanzer KVP „Sea-Leopard“ beim Übungsschießen nahe Bornholm.

Das Heck des Sea-Leopard aus dem Jahr 2001

Das Heck des Sea-Leopard aus dem Jahr 2001

Die Geschichte des Sea-Leopard brachte tatsächlich Komplikationen mit sich. So kam es beim Testen der ersten Modelle mit einer frühen Version des vollautomatischen Ladesystems zu einem tragischen Unfall auf Bornholm. Was man zu diesem Zeitpunkt nicht kannte, das waren Störungen des Zielsystems, welche vom Ladesystem ausgingen. Diese wirkten sich bei einem Übungsschießen derart aus, dass das im Zielgebiet kreuzende Spionage-Beobachtungsschiff „Roter 1. April“ von der halbautomatischen Zieloptik des Sea-Leopard mitten in einem Salve-Wirkungs-Schießen plötzlich erfasst und eingerichtet wurde. In Folge wurde das Schiff „Roter 1. April“ perforiert und sank innerhalb von 2,7 Minuten.

Der Vorfall wurde sowohl von östlicher wie westlicher Seite geheimgehalten. Beim PMCL wurde von einem Mitglied das auf dem Foto gezeigte Modell des Sea-Leopard erschaffen. Der Modellbauer ist der Sohn des Chefkonstrukteurs des Sea-Leopard, der Zugang zu Fotos des Originalfahrzeugs hatte. (Hätte ich das jetzt etwa nicht schreiben sollen?) Das Modell des Panzers wurde erstmals auf der Ausstellung des PMCL des Jahres 2002 gezeigt. Jüngst wurde das Modell auf der tactica 2022 in Hamburg erneut einem ausgewählten Personenkreis präsentiert.

Das nachhaltige Bio-Flugabwehrsystem „Trumpeter“

Bereits ein Jahrzehnt vor dem Aufkommen der Drohnen entwickelte Krauss-Maffei auf Betreiben des Verteidigungsministeriums ein neuartiges Flugabwehrsystem. Die Vorgabe war, ein auf hyperaktiver Biomasse basierendes System zu entwickeln. Krauss-Maffei kooperierte hierzu mit dem Berliner Zoo. Spezielle Züchtungen auf der Basis von Kreuzungen von Fledermäusen mit indischen Elefanten führten zu ersten Erfolgen. Später kreuzte man auch noch Seekraken ein. Unter dem Decknamen „Wuchtbrumme“ wurden erste Systemtests ausgeführt. Unser Foto zeigt ein Modell eines Systems in einem sehr frühen Entwicklungsstadium.

Bei den sehr frühen Modellen war fälschlicherweise noch kein IFF (System „Identification Friend/Foe“) eingebaut. Die „Wuchtbrumme“ arbeitete bereits sehr zielsicher und ergriff nahebei passierende Flugzeuge bis in Flughöhen von 7.000 Meter sehr sicher. Doch aufgrund des fehlenden IFF kam es immer wieder zu Zwischenfällen mit vorbeifliegenden Flugzeugen der US Air Force. Offensichtlich wurden diese als schmackhafter wahrgenommen als die eigesetzten Zielflugkörper. Man versuchte zunächst durch Platzieren von „Big Mäcs“ in den Zielflugkörpern bei diesen ein verbessertes Geschmacksprofil zu erzielen. Doch erst später wurde das Problem mit der Einführung des IFF-Systems „Guck-Wech“ zuverlässig gelöst. Dieses hüllt eigene Flugzeuge auf Knopfdruck in eine Knoblauch-Wolke. Knoblauch kann das System „Trumpeter“ überhaupt nicht ab.

Das Das nachhaltige Bio-Flugabwehrsystem "Trumpeter" auf der Technikschau auf der tactica 2022 in Hamburg.

Das Das nachhaltige Bio-Flugabwehrsystem „Trumpeter“ auf der Technikschau auf der tactica 2022 in Hamburg.

Das Das nachhaltige Bio-Flugabwehrsystem "Trumpeter" auf der Technikschau auf der tactica 2022 in Hamburg.

Das Das nachhaltige Bio-Flugabwehrsystem „Trumpeter“ auf der Technikschau auf der tactica 2022 in Hamburg.

Das Bio-Flugabwehrsystem „Trumpeter“ wird mit dem bewährten Hochleistungstreibstoff „Bölkstoff“ betrieben. Dieser wird dem System „Trumpeter“ in hohen Dosen zugeführt. Wir sehen auf dem nachfolgenden Foto einen mit diesem Betriebsstoff erfahrenen Techniker beim Zuführen hoher Dosen.

Ein Techniker (Deckname "Werner") bei Zuführen hoher Dosen von Bölkstoff. In der Praxis hatbsich die Betankung des Bio-Flugabwehrsystems "Trumpeter" als sehr aufwändig erwiesen.

Ein Techniker (Deckname „Werner“) bei Zuführen hoher Dosen von Bölkstoff. In der Praxis hatbsich die Betankung des Bio-Flugabwehrsystems „Trumpeter“ als sehr aufwändig erwiesen.

Über den Autor

Sturmi ist passionierter Dioramen- und Modellbauer und Table-Top-Spieler. Seinen Einstieg fand er über das frühere Spielsystem "Behind-Omaha" von Samy, aktuell spielt er "Poor Bloody Infantry/PBI", "Geile Scheiße", "DBMM", "ARMATI", "SAGA" und "Bolt Action"

Lassen Sie eine Antwort hier