Das Spiel mit Simon saß mir noch im Nacken. Er spielte seine SAGA-Armee „Die Untoten Legionen“ sehr gekonnt. Ziemlich in der Mitte seiner Armee hatte er eine Stationäre Kriegsmaschine platziert. Anfangs achtete ich nicht so auf das Schädelkatapult, doch dann kam es jede Runde und ud seinen Segen bei mir ab.
Die segensreiche Erfindung der Stationären Kriegsmaschine
Das Buch SAGA Ära der Magie hat diesen Truppentyp neu eingeführt. Das Ding kann nicht viel. Es steht rum, kann die nur „SK“ bewegen und einmal pro Spielzug kann es mit seinem „Mächtigen Schuss“ Schaden anrichten. Auf Entfernung „L“ hat es eine Fernkampf-Kampfkraft von „4“. Sonst „2“.
Wenn dir so ein Ding jede Runde 1-2 Figuren rausnimmt, dann nervt dich das schon. Und ich habe das Dingen mehr als einmal verflucht. So sehr, dass ich jetzt auch so eine Stationäre Kriegsmaschine haben wollte. Ich will die anderen auch mal nerven. Gerechtigkeit muss ein.
Kriegsmaschinen? In der Bucht gibt’s die zu Hauf!
Iss klaaar. Aber zu welchem Preis! Bliden, Katapulte, Trebuchets. Alles, was du dir nur wünschen kannst kriegste, wenn du dir nur die Euronen aus der Tasche ziehen lässt. 34 Euro. 45 Euro. 72 Euro Fuffzich. 113 Euro. 151 Euro!!!!
Das war mir dann doch etwas zu joker. Ich überlegte kurz, ob ich mir sowas nicht selber basteln könnte. Und da kam mir eine Idee, wie das klappen könnte. Vielleicht ned ganz so perfekt. Aber deutlichst unter 151 Euro!
Ich baue mir ein Schädelkatapult
So eins hatte Simon auch. Und jetzt weiß ich auch, was er dafür gelatzt hat. Es sah auch mega aus, das muss man dazusagen. Aber jetzt sollte erstmal die Aldivariante entstehen. Wenn’s in die Hosen geht, kann ich ja immer noch Zaster auf den Tisch legen. So dachte ich mir.
Die Base
SAGA schreibt vor, dass die Base maximal 150mm x 60mm groß sein darf. Und minimal muss das Dingen 60mm x 60mm haben. Na, das sollte zu schaffen sein. Ich suchte mit zuerst mal aus meinem Vorrat eine Plastikplatte, die noch die nötige Größe aufwies.
Die Konstruktion des Schädel-Katapults
Eine Vorlage habe ich nicht ergoogelt. Ich bemühte meine Erinnerung und fand, dass da viel Holz dran muss. Eine solide Konstruktion, ähnlich einem Scorpio. Ein Gestell aus Holzbalken, auf welchem die Abschussvorrichtung solide befestigt sein würde. Von der Konstruktion her sollte es sowas werden wie ein Einarmiges Torsionskatapult (horizontal), ein sogenanntes Onager oder Mangonel.
Als Baumaterial nahm ich die überdimensionierten Streichhölzer der Grillanzünder her. Die haben eine Dicke von 2-3mm. Das wirkt im Maßstab 28mm schon recht mächtig. Es sind hochgerechnet ja auch 12cm Dicke.
Mit dem Bastelmesser schnitt ich zwei lange Balken als Fundament aus den Grillanzündern heraus. Die legte ich dann mal auf die Plastikplatte.
Und hier sind die beiden Fundament-Balken. Sie passen gut auf die Base. Und hinten dran ist noch Platz für den Hebelarm.
Mehr Stabilität: Querstreben im Fundament
Die beiden Hauptbalken sollten verbunden werden und zwar mit massiven Querstreben. Das sollten dann kurze Holzstücke werden, die ich den Grillanzündern entlockte. Beim Sägen bemerkte ich, dass das minderwertige Holz der Grillanzünder zum Splittern neigt. Da musste dann schon mal eines der in 2 oder 3 Teile zerfallene Balkenstück vor dem Verbau mit PONAL wieder zusammengefügt werden.
Die Wiege für Hebelarm und Spannmechanismus
Jetzt musste das Katapult in die Höhe wachsen. Der Hebelarm des Katapults brauchte eine stabile Aufhängung. Und auch der Mechanismus zum Spannen des Katapults – sowas wie eine Seilwinde – musste funktionssicher verbaut werden und einen Platz finden.
Ich beschloss, vier Holzbalken in die Höhe wachsen zu lassen. Daran würde man irgendwie den Hebelarm befestigen können. Zwischen zwei Balken sollten dann je zwei kurze Querbalken für die Stabilität kommen. Eine Fitzelarbeit, die ich gerade kennengelernt hatte, kündigte sich in größerem Ausmaß an.
Ja, so war es denn auch. Je kleiner so ein Holzbalken ist, umso mehr neigt das billige Holz der Grillanzünder zum Splittern. Glücklicherweise gibt es ja PONAL, den Allesretter.
Die Balken sind schon mal zur Probe gelegt, um die Dimensionen zu prüfen. Es soll ja irgendwie stimmig aussehen.
Die vier Balken sind zu zwei Seitenteilen zusammengefügt. Die anderen vier Querbalken liegen zur Montage bereit.
Funktionaler Zierrat
Auf die beiden Langbalken des Fundaments will ich noch vier oberprotzige Querbalken setzen. Die sind ohne Funktion, lassen die Wurfmaschine aber fetter aussehen. Und auf die seitlichen oberen Querbalken der Lagerkonstruktion kommen zwei kurze Balken, welche das Widerlager der Achse formen, mit der der Hebelarm bewegt werden wird.
Vier von diesen Zier-Querbalken fertigte ich nach Maß, damit diese quer auf die Langbalken des Fundaments passen.
Der Hebel-und Wurfarm des Katapults
Zahnstocher waren das einzig greifbare Rundholz, das in Frage kam. Den Wurfarm fertigte ich aus zwei Zahnstochern, welche sich am Ende zusammenfügten, um die Schale bzw. den Korb für das Geschoss am Ende des Hebelarms aufzunehmen.
Den Korb deutete ich zunächst durch ein Endstück eines „Coffee-Stirrers“ von Starbucks an. Später wird da noch ein Geschoss draufkommen.
Das Katapult wird gespannt über eine Seilwinde. Diese baue ich mit einem Zahnstocher, der als Rundholz dient. Als „Seil“ der Seilwinde nehme ich einen Wollfaden, welchen ich um die Seilwinde schlinge und zum Wurfarm führe und dort befestige.
Etwas Stabilität bitte schön
Deutsche Ingenieurskunst zeigt sich auch im Kleinen. Auch im Maßstab 28mm. So jedenfalls der Plan. Seitlich an dem Katapult kommt noch eine Konstruktion dran, damit das Katapult nicht umkippt. Mehrere Balken stützen so das Katapult auf beiden Seiten ab.
Die Balken stehen teilweise schräg. Damit das passt und zueinander geht, schräge ich die Enden der Balken leicht an. Das heißt man glaube ich „Gehrung“.
Zwei weitere schräge Balken stützen sich auf dem Hauptbalken ab und halten so das Katapult aufrecht.
Die Bodenplatte des Katapults
Zuerst bestrich ich die Bodenplatte mit Strukturpaste. Das soll eine unebene Fläche ergeben. Und es soll die Aquariumkiesel als Findlinge auf der Bodenplatte halten. Auch ein paar kleinere Steine streue ich ein.
Die Strukturpaste brauchte etwas Zeit zum Aushärten und Trocknen.
Das Bessere ist des Guten ärgster Feind
Ich erinnerte mich plötzlich, dass ich vor einem Jahr bei meinen Echsen die Bases schwarz grundiert und die Sandkörner darauf mit grauer Farbe trockengebürstet hatte. Das Ergebnis fand ich perfekt. Dort setzte ich auch noch rot-gelbe Grasbüschel (von Gamers Grass) drauf. Das wollte ich nun hier auch tun. Dazu mussten allerdings Sandkörner auf die Bodenplatte.
Die Änderung im Plan setzte ich schnell um. Ich bestrich die Bodenplatte mit PONAL, den ich leicht mit Wasser verdünnte. Dann schüttete ich Aquariumsand über alles und ließ es in Ruhe trocknen und aushärten.
Wie es dann weiter geht, zeige ich euch morgen.
Sturmi
3 Kommentare
Da hast du ja ordendlich was konstruiert. Nur die Funktionsweise erschließt sich mir nicht so recht………….
Die funktioniert recht einfach: sie haut drauf, der Gegner legt sich nieder, ich habe gewonnen…
Haha