Hätte, hätte, Fahrradkette: was geschieht, wenn das Teppichmonster zuschlägt…

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Für die Montage der Kettenlaufwerke hatte ich mir alles bereitgelegt. 12 T-40-Wannen, 24 T-40-Kettenlaufwerke. Oh – Moment! Es sind nur 23 Kettenlaufwerke… Da war das Teppichmonster am Werk!

Sowas passiert mir doch nicht!

… dachte ich immer, als mir der eine oder andere Modellbauerkollege wieder eine Schauerstory vom Teppichmonster erzählte. Ach, hätte ich die Baugruppen nur immer fein säuberlich in eine Schachtel gelegt… So hörte ich eine Stimme in mir wimmern. Aber nun war es zu spät. Kein noch so akribisches Suchen und Abtasten des Teppichbodens und kein Herumkrabbeln auf dem Fußboden half: ein Kettenlaufwerk eines T-40 blieb unauffindbar.

Das ist natürlich ein Desaster, denn mit so einer krummen Zahl von elf intakten T-40 will man ja in kein Spiel gehen. Womöglich fragt dann noch einer „Wo ist denn der zwölfte geblieben? Du hast doch ein ganzes Dutzend gekauft..:“. Nein, das gebe ich mir nicht.

Die Frage war, wie man dem T-40 wieder zu einem Kettenlaufwerk verhelfen könnte. Natürlich hat man in der Krabbelkiste nichts brauchbares herumliegen. So beschloss ich, mir eines zu schnitzen.

Ein Kettenlaufwerk aus Plastic Sheet

Das Einzige, was mir einfiel, war der Nachbau eines Laufwerks. Da mir keine Einzelteile zur Verfügung standen, aus denen ich es hätte zusammenfügen können, entschloss ich mich, aus mehreren dünnen Scheiben Plastic Sheet ein Kettenlaufwerk zusammenzukleben, das ungefähr die Form hat, halt flächig war. Die Details wie Laufrollen wollte ich dann aufmalen. Das war nicht ganz so originalgetreu, aber fürs Spiel würde es sicher taugen.

Gesagt – getan!

Ich übertrug mit einem Filzstift die Kontur eines Kettenlaufwerks auf ein Plasticsheet. Die drei Plastic Sheets waren dann mit der Schere schnell ausgeschnitten. Nach dem Zusammenkleben mussten die Ränder noch etwas egal gefeilt werden. Lücken füllte ich mit Klebstoff als Spachtelmasse auf.

Für die Plastikzapfen an der Wanne bohrte ich noch zwei Löcher in das Ersatzkettenlaufwerk.

Bemalung des Kettenlaufwerks

Nach dem Trocknen grundierte ich das Kettenlaufwerk schwarz. An der Kante deutete ich mit Revell Aquacolor Mittelgrau die Kette an. Die Laufräder und Laufrollen deutete ich mit einem Kreis in Helloliv an. In deren Mitte setzte ich zuerst einen schwarzen Kreis und dorthinein legte ich mit Bronzegrün eine grüne Füllung, die daraus Räder und Rollen werden ließ. Zwischen Bronzegrün und Helloliv verblieb so ein schwarzer Spalt.

Zwei Rohlinge aus Plastic Sheet

Zwei Rohlinge aus Plastic Sheet

Drei Schichten Plastic Sheet verleimt: es entsteht die Ersatz-Panzerkette.

Drei Schichten Plastic Sheet verleimt: es entsteht die Ersatz-Panzerkette.

Die schwarz grundierte Ersatz-Panzerkette.

Die schwarz grundierte Ersatz-Panzerkette.

Erster Auftrag der Helloliv. Laufräder und Laufrollen entstehen.

Erster Auftrag der Helloliv. Laufräder und Laufrollen entstehen.

Die fertige Ersatz-Panzerkette für meinen Teppichmonster-geschädigten T-40

Die fertige Ersatz-Panzerkette für meinen Teppichmonster-geschädigten T-40

Die gegenüberliegende Seite des T-40 mit der originalen Panzerkette.

Die gegenüberliegende Seite des T-40 mit der originalen Panzerkette.

Und die Moral von der Geschicht?

Es musste ja so kommen: als ich den Tisch abräumte, kullerte ein Pinsel in einen Schlitz zwischen zwei Farbtöpfe. Was lag dort? Richtig! Die vermisste Panzerkette…

Immerhin habe ich jetzt Reserve.

Stay tuned!

Sturmi

Über den Autor

Sturmi ist passionierter Dioramen- und Modellbauer und Table-Top-Spieler. Seinen Einstieg fand er über das frühere Spielsystem "Behind-Omaha" von Samy, aktuell spielt er "Poor Bloody Infantry/PBI", "Geile Scheiße", "DBMM", "ARMATI", "SAGA" und "Bolt Action"

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