DBMM-Lager: „I tend to make a tent“

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Meine DBMM-Armee braucht unbedingt noch ein Lager – genauer: drei Basen davon. Für jeden Heerhaufen eines. Der Ariovist war so freundlich, mir einen Link zu „Roman tents“ von Paper Mau zu senden. Die habe ich mir angesehen.

DBMM-Lager: ein Zelt oder verschnörkelte 40mm-Basen?

Gemäß Ariovist braucht meine DBMM-Armee unbedingt ein Lager. Also muss eins her. Die spannende Frage ist natürlich, was man sich da so einfallen lässt. Auf der Novembertristesse und auf dem Turnier in Bretzenheim konnte ich die teilweise kunstvoll gestalteten 40mm x 40mm großen Basen der DBMM-Lager bewundern. Das reizt natürlich zum Nachbau bzw. zum Anwerfen des eigenen Kreativmotors. Leider scheitert es in der Kürze der zur Verfügung stehenden Zeit vor allem an Figurenmaterial. Okay, ein paar Gäule kann man auf die Weide stellen. Wenn man sich schon Arbeit machen will, dann sollte auch etwas kunstvolles dabei rausschauen.

Mir wurde schnell klar, dass ich ohne jegliche Erfahrung bestenfalls einen Schnellschuss würde tun können. Dafür wiederum war mir meine derzeit recht knappe Zeit zu kostbar.

Nichts von all diesen Gedanken ahnend sandte mir Ariovist den Link zu PaperMau. Das Zelt, das ich dort vorfand, frommte mir sofort für meine bescheidenen Zwecke. Andererseits wollte ich es dann schon ein wenig plastischer in Szene setzen, als ein Papierbastelbogen es zulässt. Ich beschloss, drei 40mm x 40mm Basen mit Zelten auszustatten und diese aus Karton aufzubauen.

Damit es nach Zelt ausschaut, wollte ich dann noch etwas Stoffstruktur aufbringen. Hierzu sah ich Tempotaschentücher vor. Bei späteren Bemalen sollte die Stoffstruktur auf der Oberfläche ein schickes Bild abgeben. Aber zunächst mal ging ich an die Zelte ran.

Ein Zelt aus Karton schnibbeln

Auf einem Karton skizzierte ich die Zeltbahn, die ich ausschneiden und falten würde. Ich ließ Laschen überstehen, mit denen ich das Zelt auf der 40mm x 40mm MDF-Base festkleben würde. Die Zelthinterwand schnitzte ich auch gleich mit an die Plane und auch die beiden Flügel der Zeltbahn an der Vorderseite des Zelts, durch die meine Römer ihr Hotel betreten würden.

Nachfolgend meine bis auf das verwendete Lineal freihändigen Zeichnungen, deren Linien ich mit dem Bastelmesser nachritzte. Das Ritzen erleichterte später das Falten und Knicken.

Die Skizze für das erste Zelt für ein DBMM-Lager.

Die Skizze für das erste Zelt für ein DBMM-Lager.

Die Kontur des Faltobjekts wurde mit der Schere ausgeschnitten und die Kanten mit dem Bastelmesser angeritzt. Hier wurde bereits gefaltet.

Die Kontur des Faltobjekts wurde mit der Schere ausgeschnitten und die Kanten mit dem Bastelmesser angeritzt. Hier wurde bereits gefaltet.

DBMM-Lager: Die Rückseite des Zelts.

DBMM-Lager: Die Rückseite des Zelts.

Replizieren: das 2. und 3. Lager

Nachdem das erste Zelt als DBMM-Lager gut geraten ist, erstelle ich zwei Kopien von dem Falt-Objekt aus Pappkarton.

DBMM-Lager No. 2+3

DBMM-Lager No. 2+3

Die ausgeschnittenen und ungefalteten Rohlinge für das DBMM-Lager.

Die ausgeschnittenen und ungefalteten Rohlinge für das DBMM-Lager.

Die gefalteten DBMM-Lager: zwei weitere Zeilte kamen hinzu.

Die gefalteten DBMM-Lager: zwei weitere Zeilte kamen hinzu.

Aufkleben auf die MDF-Base

Die gefalteten Zelte werden mittels PONAL auf die Base geklebt. Die Zeltrückwand besteht aus sich überlappenden Pappecken. Auch diese werden mit PONAL verklebt. Das Zelt ist noch etwas störrisch und weigert sich, zu haften. Man muss die Form mit den Fingern erzwingen und ein wenig warten, bis der PONAL abgebunden hat.

Hier wurden die gefalteten Papp-Objekte bereits auf die 40mm x 40mm MDF-Basen aufgeklebt. Mit PONAL natürlich.

Hier wurden die gefalteten Papp-Objekte bereits auf die 40mm x 40mm MDF-Basen aufgeklebt. Mit PONAL natürlich.

Die Ritzen unter dem Zelt verschließe ich ebenfalls mit Ponal.

Die Ritzen unter dem Zelt verschließe ich ebenfalls mit Ponal.

Die Zeltbahn

Der Karton hat eine plane Oberfläche, was als Zeltbahn nicht so dolle aussieht. Ich erinnere mich daran, schon mal Papiertaschentücher als Dachpappe auf einen Güterwagen aufgebracht gesehen zu haben. Das hatte mir sehr gut gefallen, da das Papiertaschentuch eine rauhe Oberfläche erzeugt hatte. Nach dem Bemalen wirkte es tatsächlich wie Dachpappe, auch wegen der Lagen-Optik. Und die Oberfläche des Endprodukts hatte eine leicht textile Textur.

Das wollte ich hier auch so umsetzen, wenngleich römische Zelte keine Dachpappe als Zeltbahn haben. :)

Ich schnitt ein Papiertaschentuch in drei Bahnen. Jede Bahn war etwas breiter als das Zelt – also etwa 40mm breit. Ich würde die Zeltbahn ja noch umfalten wollen. Das Zelt bestrich ich mit Wasser und PONAL, brachte die Zeltbahn aus Papier auf. Nach dem Andrücken überstrich ich die Zeltbahn nochmals mit Wasser und PONAL, so dass die gesamte papierne Zeltbahn von Wasser und PONAL durchtränkt war.

Eine Lage Papiertaschentücher kommt als strukturgebendes Element auf den Pappkarton drauf.

Eine Lage Papiertaschentücher kommt als strukturgebendes Element auf den Pappkarton drauf.

Eine Bahn für ein Zelt. Die Bahn ist etwas breiter wie das Zelt, so dass die Bahn links wie rechts etwas überlappen kann.

Eine Bahn für ein Zelt. Die Bahn ist etwas breiter wie das Zelt, so dass die Bahn links wie rechts etwas überlappen kann.

Das Papp-Zelt wird mit PONAL kräftig eingesuppt. ... und mit Wasser verdünnt.

Das Papp-Zelt wird mit PONAL kräftig eingesuppt. … und mit Wasser verdünnt.

Da aufgebrachte Papiertaschentuch haftet sofort.

Da aufgebrachte Papiertaschentuch haftet sofort.

Die Bahn aus dem Papiertaschentuch muss nochmal mit Wasser und PONAL bestrichen werden, damit sie mit beidem durchtränkt ist.

Die Bahn aus dem Papiertaschentuch muss nochmal mit Wasser und PONAL bestrichen werden, damit sie mit beidem durchtränkt ist.

Auch die Rückseite der Zelte gewinnt durch den Auftrag der Bahn des Papiertaschentuchs.

Auch die Rückseite der Zelte gewinnt durch den Auftrag der Bahn des Papiertaschentuchs.

Damit ist auch bei diesem DBMM-Lager  der Bau des Zelts abgeschlossen. Es folgt nach dem Trocknen die Bemalung.

Damit ist auch bei diesem DBMM-Lager der Bau des Zelts abgeschlossen. Es folgt nach dem Trocknen die Bemalung.

Nach dem Trocknen würde dann die Bemalung folgen. Auch der Untergrund sollte noch gestaltet werden. Aber das erfahrt ihr im zweiten Teil des Bauberichts.

Stay tuned!

Sturmi


Bildnachweis: © alle schwarzer.de

Über den Autor

Sturmi ist passionierter Dioramen- und Modellbauer und Table-Top-Spieler. Seinen Einstieg fand er über das frühere Spielsystem "Behind-Omaha" von Samy, aktuell spielt er "Poor Bloody Infantry/PBI", "Geile Scheiße", "DBMM", "ARMATI", "SAGA" und "Bolt Action"

6 Kommentare

  1. Die Zeltplanen bestanden wohl aus wetterfesten Leinen – denke an die Segel von Hornblowers Schiffen – bzw. geöltem/gewachstem Leder sozusagen als Schlechtwetterausführung.

    Suchmaschine Deiner Wahl gibt Dir bei den Stichworten „Römerzelt“ plus „Leder“ bzw. „Leinen“ im Handumdrehen Farbbilder.

  2. In der Tat! Habe grade gegoogelt und zufrieden feststellen dürfen, dass meine Farbwahl exakt passend ist. Ein Shop für Römerzelte – der Mittelalterladen – befindet sich sogar nur etwa 9 Autominuten von hier in Mainz. In der Google Bildersuche hatte es übrigens auch türkische Zelte. Mit all ihrer Farbenpracht wären sie eigentlich den schlichten Römerzelten vorzuziehen. Vielleicht sollte ich die Armee wechseln?
    Fragen über Fragen…

  3. Dann erzählen wir ihm mal besser nix über persische Großkönige auf ihren Thronen –
    Inkakönige in Sänften –
    und so weiter.

    Türken oder „Sarazenen“ kommen noch – gewinn Du Bretzenheim erst einmal mit Deinen Römern, Gaius Neratius Commotus.

  4. Inkakönig auf Sänfte könnte ich aushelfen…, ich hab ja Inkas… und so nen Perser krieg ich auch nochirgendwie hin….

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