Russischer Angriff in Aschaffenburg

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Am Samstag, den 19. Dezember 2015 war es mal wieder soweit. Die Rhein-Main-Wargamer-Fraktion hat einen Spielenachmittag anberaumt. In Aschaffenburg fand er statt und hat nicht nur das halbe Rhein-Main-Gebiet an den Spieltisch gebracht, sondern auch für kräftig Laune gesorgt.

Rhein-Main-Wargaming: heute gibt es „Behind Omaha“

Im Table-Top-System „Behind Omaha“ sollte gespielt werden. Folgende Spieler waren zugegen:

  • Sgt_Obernoob
  • Klotzpanzer327
  • Halvarson
  • StoI
  • Doncolor
  • Sturmtiger

Beim zweiten Spiel gesellte sich ein weiteres Mitglied des in Aschaffenburg dominierenden Halvarson-Clans dazu. Gespielt wurde auf einer Spielplatte 1,80m x 1,20m.

Setting im ersten Spiel: mitten im Dorf in der russischen Steppe dominiert ein Pak-Bunker die zentrale Straßenkreuzung. Feindwärts abgesichert durch lange Reihen von Panzerhindernissen, zwingt er die feindlichen Panzer vor sein Rohr.

Setting im ersten Spiel: mitten im Dorf in der russischen Steppe dominiert ein Pak-Bunker die zentrale Straßenkreuzung. Feindwärts abgesichert durch lange Reihen von Panzerhindernissen, zwingt er die feindlichen Panzer vor sein Rohr.

Als wäre der Pak-Bunker nicht genug, hat sich noch ein kleiner Sturmtiger dazu gesellet.

Als wäre der Pak-Bunker nicht genug, hat sich noch ein kleiner Sturmtiger dazu gesellet.

Auch ganz deutlich: die Einkleidung (Bemalung) der Truppen liegt noch in den Anfängen. Über die Weihnachtsfeiertage gibt es noch reichlich Nachholbedarf...

Auch ganz deutlich: die Einkleidung (Bemalung) der Truppen liegt noch in den Anfängen. Über die Weihnachtsfeiertage gibt es noch reichlich Nachholbedarf…

1. Spiel: Russen vs. Deutsche

Gespielt wurden jeweils 2.800 Punkte. Eigentlich hätte man ein sehr langes Spiel erwarten dürfen, da aber pro Seite drei Spieler am Tisch standen, wurde das Spiel komod in wenigen Stunden über die Bühne gebracht und der Sieger gekürt. Auf russischer Seite legten sich Doncolor, Klotzpanzer und Sgt. Obernoob ins Zeug, während Halvarson, Sturmi und StoI die Patrioten gaben.

Aufstellung russische Armee

Linker Flügel: ( Doncolor Front )

  • T-34/76
  • T-34/85
  • 105mm-Schörmi
  • SU-85

Zentrum: ( Steppenfront des Sgt. Obernoob )

  • T-34/76
  • M-26 Pershing (der sich im Spielverlauf zum rechten Flügel gesellte)
  • ISU-152
  • M3 Halftrack
  • 2x 10er-Trupp ( Offz, MG, Panzerfaust, 7 Schützen )

Rechter Flügel: (Gardeschützen des Klotzpanzer )

  • 10er-Trupp ( Offz, MG, Panzerfaust, 7 Schützen )
  • M3 Halftrack
  • T-34/85
  • 105mm-Schörmi
  • M3 Grant

Aufstellung deutsche Armee

Linker Flügel: (Panzergruppe StoI/Sturmi)

  • Tiger I
  • Jagdpanzer IV
  • Sd.Kfz. 250/1
  • Sd.Kfz. 251/1 mit 10er-Trupp ( Offz, Funker, Panzerschreck, 7 Schützen )
  • Marder
  • Hetzer

Mitte: (Sturmis Paradise)

  • Sd.Kfz. 250/1
  • Hummel
  • Wespe
  • StuH 42

Rechter Flügel: (Halvarsons Best)

  • VW Schwimmwagen
  • Sd.Kfz. 234/2 Puma
  • Sd.Kfz. 234/3 mit 7,5-cm-K 51 L/24-Stummelkanone
  • Sd.Kfz. 234/4 mit 7,5-cm-PaK 40 L/46-Kanone
  • Sd.Kfz. 251/1 mit 10er-Trupp ( Offz, Funker, Panzerschreck, Flammenwerfer, 6 Schützen )
  • Tiger I
  • Jagdpanzer IV

Spielverlauf

Die Russen machten über die Flügel starken Druck. Insbesondere der Pershing versuchte hinterm Bunker durchzubrechen, gefolgt von zahlreichen anderen Panzern. Sofageneral Halvarson jedoch brachte mittels Tiger und Jagdpanzer IV erst den Pershing zu Fall und dann den Angriff zum Erliegen.

Klotzpanzers Offensive mit dem vorwitzigen Pershing.

Klotzpanzers Offensive mit dem vorwitzigen Pershing.

Recht stürmte Doncolor mit seinen T-34 & Co. nach Vorne. Auch hier gab es ein schweres Gemetzel, in das vor allem die Artillerie des Sturmi eingriff. Übrig blieb recht schnell nur das SU-85 auf russischer Seite.

Der Vorstoss von Doncolor mit seinen seinen schweren Einheiten. Das SU-85 zog sich später hinter den Panzerpulk zurück.

Der Vorstoss von Doncolor mit seinen seinen schweren Einheiten. Das SU-85 zog sich später hinter den Panzerpulk zurück.

Die deutsche Artillerie schwenkte dann recht schnell aufs Zentrum. Dort hatte sich das fette ISU-152 breit gemacht. Sgt. Obernoob kassierte flott die StuH 42, die sich zu weit nach Vorne gewagt hatte. Die 234er erwiesen sich als Trümpfe. Der Puma leitete von weit hinten das Artilleriefeuer, das dann dem ISU, dem T-34 und dem Grant zum Verhängnis wurde. Die beiden 7,5-cm-bestückten 234er brachten den Vorstoß der Russen im Zentrum zum erliegen.

Die deutsche Armee zeigt bereits früh den geplante Artillerieeinsatz über das Zentrum.

Die deutsche Armee zeigt bereits früh den geplante Artillerieeinsatz über das Zentrum.

Die Russen konnten die Artillerie im Zentrum der Spielplatte nicht erreichen. Entsprechend war die Ernte von Hummel und Wespe.

Von Spielverlauf existiert leider nur wenig Bildmaterial. Hauptmann Alsdruf von der Propaganda-Kompanie war gerade im Afrika-Einsatz und die anwesenden Sofageneräle waren vordringlich mit ihrem Core-Business beschäftigt…

Das Spiel endete mit einem Sieg der deutschen Seite. Auf beiden Seiten hat es schwer Laune gemacht. Man war sich nach Spielende dann schnell einig das Fachsimpeln in die örtliche Pizzeria zu verlegen. Bezeichnenderweise lag die Pizzeria „Locanda“ in der „Frohsinnstraße 12„, was ausgezeichnet zu unserer Laune passte. Die dortigen 50-cm-Pizzen „Speciale“ fanden reißenden Absatz unter der anwesenden Generalität. Mit wohlgefüllten Bäuchen und nach Klärung und Besprechung aller Spielsituationen war man sich einig, erneut an den Spieltisch zurückkehren zu müssen.

2. Spiel: Briten vs. Deutsche

Beim zweiten Spiel waren StoI und Doncolor nicht mehr zugegen – es musste ein feindlicher Panzerkeil im heimischen Mönchberg abgewehrt werden. Dafür stieß ein weiteres Mitglied des Halvarson-Clans hinzu – die Würfel kommandierend.

Die Armeen hatten jeweils grob 1.800 Punkte.

Aufstellung britische Armee

Linker Flügel:

  • M-24 Chaffee
  • Willis Jeep
  • 10er Trupp ( Offz, Funker, MG, Schützen )
  • M10 Wolverine
  • Bishop
  • Mk II 14cm Fieldgun
  • M3 Halftrack
  • 10er-Trupp

Rechter Flügel:

  • M7 Priest
  • Willis Jeep
  • M3 Halftrack mit 10er-Trupp ( Offz, PIAT, 2x MG, Schützen )
  • M4A1 Schörmi
  • M10 Wolverine
  • 10er-Trupp ( Offz, PIAT, 2x MG, Sani, Schützen )
Der linke Flügel der britschen Armee.

Der linke Flügel der britschen Armee.

Der rechte Flügel der britschen Armee.

Der rechte Flügel der britschen Armee.

Aufstellung deutsche Armee

Das erste Bataillon des Grenadier-Regiments 736 aus Saint-Aubin-Sur-Mer kam hier zum Einsatz. Vier 10er-Trupps und reichlich rollendes Material.

Linker Flügel:

  • 2x Kradmelder
  • StuG III
  • 2x Sd.Kfz.250/1 mit einem 10er-Trupp ( Offz, Funker, Panzerschreck, Panzerfaust, 2x schwerer Mörser, Schützen )
  • 2x Sd.Kfz.250/1 mit einem 10er-Trupp ( Offz, Funker, 2x MG, Panzerschreck, schwerer Mörser, Schützen )
  • 2x Sd.Kfz.250/1 mit einem 10er-Trupp ( Offz, Funker, 2x MG, Panzerschreck, 2x Panzerfaust, schwerer Mörser, Schützen )

Zentrum:

  • 3x Sturmpanzer IV Brummbär (Modell stammt von deAgostini)

Rechter Flügel:

  • 10er-Trupp ( Offz, Funker, Panzerscheck, Panzerfaust, 2x MG, 2x schwerer Mörser, Schützen )
  • 2x Kübelwagen mit auflaffetiertem MG
Das StuG III, dem im Spielverlauf eine tragende Rolle zukommen sollte.

Das StuG III, dem im Spielverlauf eine tragende Rolle zukommen sollte.

Einer der 10er-Trupps und die beiden Kradmelder. Die Truppzusammenstellung wurde später nochmals geändert.

Einer der 10er-Trupps und die beiden Kradmelder. Die Truppzusammenstellung wurde später nochmals geändert.

Die drei Brummbären sollten im Zentrum den Durchbruch schaffen.

Die drei Brummbären sollten im Zentrum den Durchbruch schaffen.

Ein weiterer 10er-Trupp. Auch hier änderte nochmals die Zusammenstellung.

Ein weiterer 10er-Trupp. Auch hier änderte nochmals die Zusammenstellung.

Ein weiterer 10er-Trupp. Auch hier änderte nochmals die Zusammenstellung.

Ein weiterer 10er-Trupp. Auch hier änderte nochmals die Zusammenstellung.

Ein weiterer 10er-Trupp. Auch hier änderte nochmals die Zusammenstellung. Mit dabei: 2 Kradmelder für die Einnahme der Geländemarker.

Ein weiterer 10er-Trupp. Auch hier änderte nochmals die Zusammenstellung. Mit dabei: 2 Kradmelder für die Einnahme der Geländemarker.

Spielverlauf

Das zweite Spiel dauerte roundabout 4 Stunden. Weniger Material, weniger Spieler – aber ein langes Hin- und-Her-Wogen des Spiels. Zu Beginn des Spiels triumphierten schnell die deutschen Infanteristen. Auf dem linken Flügel zerschlugen abwechselnd schwere Mörser und Panzerschreck/Panzerfaust die britischen Gefechtseinheiten. MG-Schützen setzten nach und löschten den Gegner aus. Der rechte britische Flügel existierte nicht mehr.

Auf dem rechten deutschen Flügel gelang es dem einen einsamen 10er-Trupp, die Bedienmannschaft der britischen Wumme zu dezimieren. Auch die MG-Schützen konnten punkten. Im Zentrum drangen die Sturmpanzer IV ins Zentrum des Dorfs ein. Ihre Dickhäutigkeit schützte sie vor allen Übeln britischer Rüstungsschmieden. Nur ein kleines Trefferlein kam an, aber das konnte nicht beunruhigen.

Dann kam es zu mehreren folgenschweren Spielfehlern auf deutscher Seite. Bei einem beflügelten Angriff zweier Brummbären und des StuG III vergaßen Sturmi und Sgt. Obernoob, das zweite Mal zu feuern. Ungünstigerweise standen die Gefechtsfahrzeuge auf exponierter Position, was im Folgezug der britische Spieler Halvarson nutzte, mit seinen leider noch nicht völlig zerstörten Gefechtsfahrzeugen, die deutsche Panzerwaffe lahmzulegen.

Der zweite Spielfehler waren die beiden Willis Jeeps, die dreist, aber unbehelligt, weil fälschlicherweise als nicht gefährdend eingestuft, ungehindert ins deutsche Hinterland vordringen durften. Als der erste sich einem Geländemarke näherte, wurde er von einem rasch herbeigeeilten deutschen MG-Schützen zerstrahlt. Der zweite bemächtigte sich jedoch des Geländemarkers. So kam es zu einem lang andauernden Refill de britischen Resourcenpunkt-Quellen. Zwar hatten die deutschen Truppen einen britischen Geländemarker erobert – wodurch es bei den Geländemarkern 3:3 stand, doch der für 10 Punkte neu gekaufte Wolverine blockierte kurzzeitig einen der deutschen Geländemarker.

Zwar konnten auch die deutschen Spieler einen Brummbär nachkaufen und den vorwitzigen Willis Jeep himmeln, doch kam es anschließend zu einem sehr günstigen Verlauf für die britische Seite. Sofageneral Halvarson ließ den singulären Wolverine mit einem beflügelten Angriff ins Dorf preschen und die deutsche Infanterie ausschalten. Der ebenfalls per beflügeltem Angriff herbeigeeilte Brummbär hielt zwar grausige Ernte beim Wolverine, doch fiel er anschließend einem hinterhältigen Haftladungsangriff eines britischen Fußgängers auf sein Heck zum Opfer. Ungünstigerweise geschah dies einen Zug bevor die deutschen Spieler ausreichend Punkte für einen Nachkauf zusammen hatten.

So kam es, dass die britische Seite gewann. Auf ein Fachsimpeln wurde aufgrund der vorgerückten Stunde verzichtet.


Bildnachweis: © alle schwarzer.de

Über den Autor

Sturmi ist passionierter Dioramen- und Modellbauer und Table-Top-Spieler. Seinen Einstieg fand er über das frühere Spielsystem "Behind-Omaha" von Samy, aktuell spielt er "Poor Bloody Infantry/PBI", "Geile Scheiße", "DBMM", "ARMATI", "SAGA" und "Bolt Action"

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