Panzerung, Durchschlagskraft, Würfelz & Co.

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Seit ich im Jahr 2014 der Table-Top-Community beigetreten bin, nehme ich ein Thema als ständig aktuell wahr. Es die Frage der Profilwerte der Fahrzeuge. Dabei sind Parameter wie Geschwindigkeit und Transportoptionen sowie Spezialfunktionen eher weniger im Fokus der beständigen Diskussionen. Ich spreche hier von den gefechtsrelevanten Parametern Panzerung, Waffenstärke und Würfelmechanik.

Behind Omaha & Co.: die Krux mit den Würfeln

Unser Wargaming-Hobby hat eine Achillesferse. Diese Schwachstelle könnte man mit Transformation der Realität des Gefechts in eine regelbasierte Spielsituation umschreiben. Dort fließen viele Regelkomponenten ein und auch die Frage, welche Waffe welche Panzerung durchdringen kann. Egal in welchem Regelwerk, ob in Bolt Action, Flames of War, Behind Omaha eins, Behind Omaha zwo, in Code Red und in Rapid Fire wie auch in Cross Fire – stets entsteht die Frage, wie das Gefecht möglichst sachlich auf Regeln und steuernde Parameter abzubilden ist.

Letztlich ist jedes Regelwerk eine Reduzierung, welche die von den Spieldesignern geliebten Aspekte bevorzugt und logischerweise Vorlieben von anderen Spielern eher weniger berücksichtigt lässt. Eine Transformation der komplexen dynamischen Abläufe in einem Gefecht und der physikalischen Gesetzmäßigkeiten und Rahmenbedingungen auf zum Beispiel einen Würfelwurf ist ein Unterfangen, welches mit einer Vereinfachung und damit mit einem Verlust an Genauigkeit verbunden sein MUSS. Dessen muss man sich bewusst sein, wenn man in die Diskussion einsteigen will.

Wenn ich das Thema hier aufgreife, dann deswegen, weil ich in unserem Table-Top-Spiel die MIR wichtigen Aspekte stärker ausprägen möchte. Damit werde ich sicher manchen vergrätzen, dem anderes wichtiger ist. Damit werde ich Wasser auf die Mühle all derjenigen gießen, die ähnliche Interesse haben. Die einen mögen es mir verzeihen, allesamt lade ich sie auf nen Kaffee und auf ein zünftiges Spiel in die Mainzer Cyrenaika ein.

Was erscheint mir wichtig?

Da kann ich in Bezug auf unser Spiel mit Behind Omaha eine schnell zu lesende Bulletliste anbieten:

  1. „One-Shot-Dead“ muss möglich sein. Sonst bleibt der Tiger in der Garage.
  2. Weg von den Schussabwicklungen, welche auf den Waffenstärken und Panzerungswerten nach Vielfachen von „6“ basieren.
  3. Hin zu einem System nach einem entfernungsabhängigen Prinzip: je weiter weg, umso weniger Durchschlagsleistung – je näher, umso mehr Rumms.
  4. Der Profilwert für eine Waffe reflektiert künftig keine Stärke, sondern eine z.B. 3-stufige Entfernungs-Piercing-Tabelle.
  5. Eine Abwicklung á la
    – „Angreifer kann Panzung des Verteigers durchschlagen“ (oder auch nich)
    – Der Würfelwurf reflektiert dann nicht Schadenspunkte, sondern
    – >> „trifft“ (… oder auch nicht) und
    – >> „durchschlägt“ (… oder auch nicht) und
    – >> „Wirkung“ (… oder auch keine). Code Red und Bolt Action haben da was im Angebot…
  6. Nur ein Würfelwurf pro Schuss für ein flüssiges Spiel.
  7. Eventuell eine einfache Ergänzung für Qualität der Waffentechnik, Ausbildungsstand Personal.

Ein Vorschlag zur Diskussion?

Der Doncolor hat kürzlich in Aschaffenburg das entfernungsabhängige Schießverhalten ausgetestet. Auf beiden Seiten des Tischs gab es Begeisterung. Da ich leider drei Tische weiter den Italienern in der Wüste gegen die Tommies helfen musste, war ich nicht live dabei. Die Erfahrungen hieraus bzw. die im Testspiel verwendeten Werte werden wir eventuell mal hier publizieren.

Ein Vorschlag wäre es, in einer ersten Testreihe mal den Stärkewert einer Waffe durch einen Piercing-Wert (mm-Panzerung 60° / 90°) zu ersetzen und die Panzerung in Millimeter Stahl zu erstezen. Für 7-8 Fahrzeuge zum Testen ist das sicher kein allzugroßer Aufwand. Der Doncolor hat da schon seit Jahren feinste Tabellen mit Werten für fast alle Waffensysteme und Fahrzeugpanzerungen. Eine Rundung auf 10-Millimeter-Schritte könnte hier eine tragbare Vereinfachung darstellen.

Soviel zu den Gedanken hier in Rhein-Main-Land. Mehr darüber in Kürze allhier.

Eure Meinungen erbitte ich im Sweetwaterforum oder hier als Kommentar.

Viele Grüße, euer

Rittmeister von Stürmisch aka Sturmi


Bildnachweis: © alle schwarzer.de

Über den Autor

Sturmi ist passionierter Dioramen- und Modellbauer und Table-Top-Spieler. Seinen Einstieg fand er über das frühere Spielsystem "Behind-Omaha" von Samy, aktuell spielt er "Poor Bloody Infantry/PBI", "Geile Scheiße", "DBMM", "ARMATI", "SAGA" und "Bolt Action"

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